Ich mag das Neue. Auch das Unbekannte. Ich schaue mir gerne Sachen an, die in eine dieser beiden Kategorien fallen. Hauptsächlich auf dem Gebiet der Softwareentwicklung beziehungsweise der Informatik. Ich mag es auch, regelmäßig meine Komfortzone zu verlassen, um dieser Jagd nach dem Neuen nachzugehen. Um mich zu verbessern, etwas Neues zu lernen und natürlich, um Fehler zu machen! Vielleicht ist dadurch mein Blick auf die Welt der Softwareentwicklung ein etwas anderer, trotzdem gibt es einige Tipps und Meinungen, die ich nicht ganz nachvollziehen kann.
In letzter Zeit stolpere ich immer wieder über Beiträge wie diesen hier. Nach dem Lesen habe ich mich gefragt, was die Aussage des Beitrags sein soll? Ich bin zu dem gleichen Entschluss wie Norbert Eder gekommen, der auf seinem Blog auch einen Artikel zu dem Beitrag geschrieben hat. Die Aussage des Beitrags von Dr. Holger Schwichtenberg geht gegen Null. Wenn sie nicht schon bei Null angekommen ist.
Warum sehe ich das so? Das hat mit meiner Einstellung zu tun, die ich Anfangs beschrieben haben. Ich finde es gefährlich, ausschließlich auf alte Technologien zu setzen, nur weil der Markt der neuen Technologien sehr unübersichtlich und ständig im Wandel ist. Im verlinkten Beitrag auf Heise wird der Microsoft-Technical-Evangelist Nathan Totten zitiert. Zusammengefasst sagt er, dass es besser ist, bei älteren Technologien, in diesem Fall ASP.NET Webforms, zu bleiben, anstatt neue Frameworks, Bibliotheken und Technologien einzusetzen. Ich halte diese Aussage für sehr gefährlich!
Natürlich bin ich nicht der Meinung, dass ständig das Neueste vom Neusten eingesetzt werden soll oder gar muss. Oftmals ist etwas altbekanntes und bewährtes sehr gut für den aktuellen Einsatzzweck geeignet. Die Frage ist aber doch, woher ich das als Entwickler weiß? Woher nehme ich das Wissen, dass es nicht vielleicht etwas besseres gibt? Daher möchte ich jedem Entwickler den Rat geben
Entwickler, schaut euch um!
Damit meine ich alle Bereiche des beruflichen Alltags. Fachliteratur in Form von Büchern und Zeitschriften, Konferenzen, Foren, soziale Netzwerke, Kollegen und jede Informationsquelle, die zur Verfügung steht.
Das Feld der Softwaretechnologien ist dabei wie ein großes Schwimmbecken. Es ist ständig in Bewegung, förmlich im flüssigen Zustand. Mal wird eine größere, mal eine kleinere Welle ausgelöst. Das ein oder andere schwimmt länger an der Oberfläche. Manches verschwindet recht schnell wieder auf dem Grund. Wer als Entwickler ständig in einer Ecke verbleibt, ohne eine entspannte Bahn quer durch das Schwimmbecken zu ziehen, wird sicherlich viel verpassen. Das man dabei nicht untergeht, ist natürlich ebenso wichtig. Aber schwimmen zu können, ist eine sehr gute Eigenschaft, um nicht unterzugehen.
Abschließend möchte ich also der Aussage von Dr. Holger Schwichtenberg energisch widersprechen und vielmehr dazu Raten, es so zu tun, wie Nathan Totten beschrieben hat. Hin und wieder eine Demo schreiben, um das Neue, dass Unbekannte auszuprobieren. Ist altbewährtes gefragt und passend, aber auch kein Problem damit haben, dass einzusetzen.
Als Fazit möchte ich Norbert Eder zustimmen. Auch ich erwarte eine gehörige Portion Weitblick und keine Panikmache. Anstatt alles Neue mehr oder weniger zu verteufeln, wünsche ich mir von den Personen der ersten Reihe Tipps und Tricks, wie ich mir der Informationsflut umgehen kann. Das wäre wirklich hilfreich.
Zudem möchte ich hier aber noch schreiben, dass ich diese Art von Beiträgen, wie in diesem Fall auf Heise, in letzter Zeit immer öfters lese und sie fast schon frech finde. Nicht aufgrund der Meinung, denn die darf natürlich jeder äußern. Nichts anderes mache ich mit diesem Beitrag. Aber die schamlose Werbung für zwei Bücher muss nicht sein. So etwas sollte kein Experte in seinen Blog-Beiträgen nötig haben.
Da Herr Schwichtenberg offensichtlich im Begriff ist, ein Busch zu ASP.NET Webforms zu plubizieren, verstehe ich den verlinkten Artikel als Werbung in eigener Sache.
Hallo Frank,
ich sehe den Artikel auch als Werbung.
Ich würde mich nur freuen, wenn das in Zukunft etwas offensichtlicher gekennzeichnet ist. Der Beitrag kann auch so verstanden werden, auf ASP.NET Webforms zu setzen.