Ich mag LaTeX. Nicht die Kleidung, die aus (Natur-)Gummi oder Naturkautschuk gefertigt ist. Sondern das Softwarepaket, das die Benutzung des Textsatzsystems TeX mit Hilfe von Makros vereinfacht.
Ich finde die Idee, Text und Kommandos zur Beschreibung dieses Textes in eine einfache Textdatei zu schreiben und anschließend in das gewünschte Dokumentenformat zu überführen, sehr gut. Das ist natürlich kein WYSIWYG (What-you-see-is-what-you-get), wie beispielsweise bei Word oder LibreOffice, sondern eher WYSIWYM (What you see is what you mean). Genau das ist aber einer der vielen Aspekte, die ich bei LaTeX zu schätzen gelernt habe. Zusätzlich zu der Rechnerunabhängigkeit und der Tatsache, nicht von einem bestimmten Editor abhängig zu sein.
Kennengelernt habe ich LaTeX circa Mitte 2010 im Bachelorstudium. Dort habe ich es, mit einigen Kommilitonen zusammen, für eine Ausarbeitung verwendet. Das Ergebnis sah damals noch nicht viel besser aus, als wir es mit Word oder LibreOffice hinbekommen hätten. Das änderte sich aber schnell. Denn LaTeX ist keine Wissenschaft, sondern ein Handwerk. Wie die Softwareentwicklung auch. Übung macht den Meister, heißt es ja so schön. Mit jedem Dokument, dass in LaTeX gesetzt wird, steigt das Wissen und die Übung. Irgendwann sind Befehle, die zuvor noch mühsam nachgeschlagen werden mussten, völlig normal. Dadurch werden auch die Ergebnisse immer besser und es wird immer deutlicher, warum LaTeX so viel besser ist als WYSIWYG-Editoren.
Vor kurzem bin ich auf den Verein DANTE (Deutschsprachige Anwendervereinigung TeX e.V.) aufmerksam geworden. DANTE betreut TeX-Benutzer im gesamten deutschsprachigen Raum. Dabei geht es um alle Themen der Anwenderberatung, wie beispielsweise die Anschaffung, Implementierung und Lösung von Anwendungsproblemen im Zusammenhang mit TeX.
Dazu gehört auch eine Mitgliederzeitschrift, die sogenannte TeXnische Komödie (Abbildung 1). Diese Zeitschrift wird von DANTE herausgegeben und viermal pro Jahr mit einer Auflage von ca. 2.700 Exemplaren an die Mitglieder verteilt. Das schöne daran ist, dass die Artikel von den Mitgliedern selbst beigesteuert werden können und dass die Artikel im Standard-LaTeX-Quellcode, unter Verwendung der Dokumentenklasse dtk oder article, vorliegen müssen. Auch (Noch-)Nicht-Mitglieder dürfen gerne Beiträge einreichen.
Neben der Zeitschrift gibt es noch die TeX Collection, die einmal pro Jahr an Mitglieder verschickt wird. Diese DVD enthält lauffähige TeX-Umgebungen für verschiedene Betriebssysteme.
Allen Studierenden kann ich nur wärmstens ans Herz legen, LaTeX während des Studiums mindestens auszuprobieren und dem System eine Chance zu geben. Nach dem Studium singt die Chance dazu ganz rapide. Vielleicht finde ich auch etwas Zeit, in diesem Blog einige Tipps und Tricks zu LaTeX im Studium zusammen zu stellen.
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