Vor ein paar Tagen bin ich — mal wieder — über eine ältere Softwarelizenz gestolpert. Genauer gesagt über VisualSVN. Dabei handelt es sich um eine Erweiterung für Visual Studio, mit der direkt mit Subversion-Repositories gearbeitet werden kann.
Die Erweiterung ist absolut erstklassig. Über die Qualität möchte ich mich auch gar nicht beschweren. Es war damals die Erweiterung, wenn es um eine SVN-Integration in Visual Studio ging. Ob das immer noch der Fall ist, kann ich nicht beurteilen.
Alternde Softwarelizenzen
Denn genau das ist der Grund, warum ich die Lizenz nicht mehr benötige. Meine Berührungspunkte mit der Versionsverwaltung Subversion gehen gegen Null. Seitdem ich meine privaten Repositories vollständig auf git und GitHub umgestellt habe, arbeite ich mit SVN nur noch, wenn es sein muss es das Projekt erfordert.
Im Grunde altern Softwarelizenzen nicht. Zumindest nicht im ursprünglichen Sinne. In diesem Fall nutzt sie sich nicht ab, da die Installation zwar auf eine Maschine gleichzeitig beschränkt ist, eine Onlineaktivierung, meiner Meinung nach, aber ebenfalls nicht notwendig war. Eine weitere Installation sollte demnach kein Problem darstellen. Auch Informationen über eine zeitliche Beschränkung konnte ich auf der Website nicht finden.
Und doch gibt es Einschränkungen. Die Lizenz schaltet nur noch Installationen der Software mit den Versionsnummern 1.x beziehungsweise 2.x frei. Die aktuelle Version 3.5.3 ist davon ausgenommen. Die Website zur Lizenzierung gibt an, dass eine Upgrade-Möglichkeit existiert. Die Kosten dafür sind auch um etwas mehr als 50 % geringer. Das lohnt sich schon. Erst recht, wenn der aktuelle Lizenzschlüssel nach dem 16. September 2011 gekauft wurde. Dann ist sogar ein kostenfreies Upgrade möglich. Wann ich die Lizenz gekauft habe, kann ich im Moment gar nicht genau sagen. Beide Varianten sind möglich.
Ein Markt für (gebrauchte) Softwarelizenzen
Aber genau da befinde ich mich in einer Zwickmühle. Denke ich zumindest. Einfach löschen möchte ich die Lizenz nicht. Sie ist ja noch nützlich. Zumindest für jemanden, der SVN im Einsatz hat oder verwenden möchte. Selber nutzen werde ich die Lizenz aber auch nicht. Natürlich kann ich die Datei mit dem Lizenzschlüssel auch einfach aufbewahren. Sie ist exakt 476 Bytes groß und damit absolut nicht der Rede wert. Aber irgendwie doch zu schade, irgendwo auf der Festplatte zu versauern.
Also wollte ich die Lizenz weiterverkaufen. So wie ich das mit allen alten oder für mich nicht mehr nützlichen Dingen mache. Eine kurze Suche mit Google nach „Software Lizenzen Ankauf“ förderte auch etliche Treffer zu Tage. Ich habe mir viele der gelieferten Treffer angesehen. Wenn auch einige nur kurz. Wirklich seriös kamen mir kaum welche vor.
Die Angebote richten sich allerdings auch hauptsächlich an Verkäufer mit umfangreicheren Lizenzpaketen. In der Regeln sind die darin enthaltenen Softwarelizenzen auch um einiges wertvoller, als eine VisualSVN-Lizenz. Diese können dann natürlich auch wesentlich gewinnbringender weiterverkauft werden.
Auch nach weiterer, längerer Recherche konnte ich kein Angebot finden, dass mir in irgendeiner Form zugesagt hätte. Und selbst wenn ich mal auf eine Seite gestoßen bin, die einen halbwegs guten Eindruck hinterlassen hat, war von VisualSVN weit und breit nichts zu sehen. Entweder ist die Visual Studio Erweiterung einfach nicht gelistet, und ich müsste eine konkrete Anfrage verschicken, oder sie ist einfach zu speziell.
Keine Lösung für das Problem?
Gibt es also überhaupt keine Lösung für das Problem? Einfach die Lizenzdatei behalten und nicht weiter darüber nachdenken, bis ich VisualSVN vielleicht doch wieder einsetze? So ganz sicher bin ich mir da noch nicht. Auch an eine Auktion hatte ich mal gedacht. Vielleicht bei eBay. Da sollte ich zuvor aber abklären, wie die rechtliche Lage — aus Sicht von eBay — aussieht.
Ein paar Informationen zur rechtlichen Seite beim Verkauf von gebrauchter Software ist beispielsweise bei Wikipedia vorhanden. Dort ist auch die Historie der vergangenen und aktuellen Urteile verlinkt. Auch Heise hat dazu etwas geschrieben.
Fazit
Dieser Blogartikel ist also nicht nur als Kommentar zum aktuellen Status Quo zu sehen. Ich bin auch auf Meinungen sowie Tipps und Tricks gespannt. Vor allem bei nicht so kostspieligen Softwarepaketen und/oder Spezialsoftware. Eine Office-Lizenz zu verkaufen sollte nicht das Problem sein, behaupte ich einfach mal.
Ich hoffe auf viele Kommentare. Also haut in die Tasten, bitte :).
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