Das Urheberrecht ist eine ganz spezielle Sache. Vielen gilt es als überholt und nicht mehr zeitgemäß. Mal abgesehen davon, dass es einem Flickenteppich gleicht. Denn das europäische Urheberrecht ist alles andere als einheitlich. Es gibt eine Vielzahl nationaler Urheberrechte. Ebendiese sollen jetzt einander angeglichen, überarbeitet und modernisiert werden.
Ob das gut geht? Es ist zu befürchten, dass insbesondere die Content-Industrie und Rechteverwerter hinter den Kulissen schon mächtig rotieren, um das Ergebnis den eigenen Wünschen nach anzupassen.
Eine Umfrage?!
Interessanterweise gibt es eine Umfrage, bei denen nicht nur Unternehmen, Verbände und Nicht-Regierungsorganisationen, sondern auch Einzelpersonen teilnehmen können. Mit diesem Beitrag möchte ich dazu aufrufen, die Umfrage ernst zu nehmen und sich zu beteiligen. Leider ist der Fragenkatalog nur in Englisch verfügbar. Ein Schelm, wer böses dabei denkt.
Wer diesen Katalog nicht einfach beantworten und zurückschicken möchte, kann eins der vielen Angebote im Internet nutzen, die ein Ausfüllen beziehungsweise beantworten erleichtern. Unter http://youcan.fixcopyright.eu/ stehen Kataloge bereit, die direkt beantwortet und abgeschickt werden können. Beispielsweise hier und hier. Letzterer ist beispielsweise auf dem 30C3 – 30th Chaos Communication Congress entstanden. Weitere Informationen sind im Blog von Amelia Andersdotter zu finden. Sie bietet unter anderem einen Leitfaden an, wie die Piraten die Fragen beantworten würden und werden.
Fazit & Klarstellung
Ob es etwas ändert, wenn wir den Fragekatalog beantworten, ist nicht sicher. Was aber passiert, wenn die Lobby alleine bestimmen kann, können wir uns sicherlich gut ausmalen. Ich möchte mit diesem Beitrag auch nur auf das Vorhandensein der EU-Befragung und der verschiedenen Möglichkeiten, diese zu beantworten, hinweisen. Mir geht es nicht darum, für ein bestimmtes Meinungsbild, beispielsweise in Form eines bestimmten Leitfadens, zu werben.
Füllt den Fragebogen so aus, wie ihr möchtet. Aber füllt ihn aus!
Update – 05. Februar 2014
Heute endet die oben beschriebene Umfrage. Was bei solchen Dingen herauskommen könnte, zeigt ein aktueller Beitrag auf Golem.de. Zusammengefasst fordert die GEMA Gebühren für die Einbettung von Inhalten. HREF
-Tags sind kein Problem, weil „Einfache Hyperlinks sind keine relevante Nutzungshandlung. Ohne diese würde das Internet nicht funktionieren.“ Ah ja. Für das HTML-Tag Video SRC
und das Embed
-Tag für Flash sollen aber Gebühren fällig werden, denn „Embedded Content, bei dem für den Nutzer nicht klar ist, dass die Datei von einer anderen Seite stammt, sollte hingegen lizenziert werden.“ Ja genau, schöne neue Welt. Wenn YouTube nicht an die GEMA zahlen will, sondern das halt die Webseiten machen, die Videos einbinden.
Kleines Update von mir zum aktuellen Stand. Heute endet die Umfrage. Im Update oben habe ich auf einen Beitrag von Golem.de verlinkt, der erklärt, was die GEMA so vorhat.
Schöne neue digitale Welt…