Smartphones sind überall. Damit einhergehend auch die digitale Kommunikation. Und das in den unterschiedlichsten Facetten, angefangen mit SMS. Die absoluten Zahlen gehen allerdings zurück. Zuletzt deutlich. Aktuell werden hauptsächlich multimedialere Nachrichten verschickt. Beispielsweise über WhatsApp, Threema und Co.
Dadurch hat sich auch das Kommunikationsverhalten deutlich geändert. Weg von gut durchdachten, auf Länge getrimmten Nachrichten, zu einem ständig und nicht abreißenden Strom von Wortfetzen. Unterbrochen von vielen Smilies, deren Kombination ganze Sätze obsolet machen können. Diese digitale Kommunikation ist allerdings nicht ausschließlich positiv. Sie hat auch, zumindest für mich, viele negative Aspekte. Das haben anscheinend auch andere bemerkt. Im Moment sind nämlich Blogposts, Artikel und Videos sehr beliebt, die uns mitteilen möchten, dass wir unser Smartphone doch lieber weglegen sollen. Denn das Leben, so heißt es, findet „da draußen“ statt. Was auch immer dieses „draußen“ ist. Denn für mich besteht schon der erste Fehler darin, einen Unterschied zwischen realer und digitaler Welt zu machen. Das kann sich heutzutage kaum noch jemand erlauben. Denn das Internet ist die Öffentlichkeit.
Dieser Blogpost ist keine Lobeshymne auf Smartphones, das Internet, die digitale Kommunikation, soziale Netzwerke oder sonstige sogenannte Errungenschaften der letzten circa zehn Jahre. Vielmehr möchte ich mit diesem Beitrag meine Sichtweise darstellen, wie ich mit dem digitalen Rauschen umgehe und was das für mich mit Druck und Zug zu tun hat. Ralf Westphal hat zum Thema Zug auch etwas geschrieben. Den Artikel kann ich nur empfehlen.
Digitales Rauschen
Über das sogenannte digitale Rauschen wurde schon viel geschrieben. Damit ist gemeint, dass im Strom der ständigen Informationen und Nachrichten wichtige Dinge untergehen können. Und das passiert ständig. Der Mensch hat nur eine begrenzte Aufmerksamkeit zur Verfügung. Sowohl simultan, als auch zeitlich.
Mit ersterem ist gemeint, dass viele Quellen mit Informationen nicht richtig wahrgenommen werden können. Schon eine wirkliche Konversation mit mehr als einem Teilnehmer fällt schwer. Mit dem zeitlichen Aspekt meine ich, dass der Tag nur 24 Stunden hat. Die meisten Menschen haben den Tag über so viel zu tun, dass nur eine wenige Stunden zur freien Einteilung zur Verfügung stehen. Viele Menschen überlegen sich also genau, mit welchen Aktivitäten sie diese Zeit füllen. Oder sie sollten es sich zumindest überlegen.
Hier gibt es auch einen schönen Artikel mit dem Namen „The Attention Economy“ im WordStream Blog.
Meine Aufmerksamkeits-Senke
Ich habe im letzten Jahr viele Quellen ausgemacht, die für mich ein erhebliches, digitales Rauschen mit sich bringen. Ganz vorne mit dabei ist mein Smartphone. Ein iPhone 5 um genau zu sein. Sozusagen meine Aufmerksamkeits-Senke. Also der Punkt, zu dem meine ganze Aufmerksamkeit fließt und nicht wiederkommt. Dabei ist es nicht einmal die Funktion, für die Handys ursprünglich konzipiert wurden – das Telefonieren :). Das kommt bei mir nämlich recht selten vor. Sowohl was eingehende als auch ausgehende Anrufe angeht. Es geht um den konstanten Strom an Nachrichten aller Art. Hauptsächlich Kurzmitteilungen, E-Mails und Push-Benachrichtigungen. Jedes dieser Ereignisse stellt eine Unterbrechung dar. Was auch immer unterbrochen wird. Das spielt zunächst keine Rolle. Diese Unterbrechungen ziehen meine Aufmerksamkeit auf sich beziehungsweise auf das Smartphone und die jeweilige Anwendung. Da reicht schon eine sehr kurze Unterbrechung. Beispielsweise ein Klang oder ein kurzes Vibrieren. Dabei muss ich nicht einmal die Nachricht lesen. Die Aktion an sich reicht schon aus. In der Regel wird auch der Bildschirm hell, was zusätzliche Aufmerksamkeit bindet.
Dieses Phänomen habe ich schon überall beobachtet. Natürlich am Stärksten bei mir selbst. Hier fällt die Beobachtung am leichtesten. Aber auch bei anderen. Ich kann die verschiedenen Töne, die das Smartphone meiner Verlobten von sich gibt, schon gar nicht mehr unterscheiden. Von Messengern über E-Mail bis hin zu Spielen. Mein Smartphone hätte ich schon gegen die Wand geworfen. Im Café gibt es keinen Unterschied zwischen Menschen mit einem Smartphone und Menschen mit Kindern. Smartphones ziehen mindestens genau so viel Aufmerksamkeit, wie die eigenen Kinder. Zumindest habe ich das häufig beobachtet – natürlich weit ab von belastbaren oder statistisch relevanten Zahlen. Das ist alles mein subjektives Empfinden.
Wie sehr die Aufmerksamkeit auf Technologie gelenkt werden kann, zeigt sich sehr schnell. Dieser Artikel hatte bisher circa 800 Wörter. Hand aufs Herz: direkt durchgelesen oder war in der Zwischenzeit irgendetwas? Mail, Anruf, Nachricht, Push-Benachrichtigung einer App auf dem Smartphone? Mir fiel vor einiger Zeit auf, dass das bei mir immer öfter der Fall war. Gleichzeitig war das auch der Anstoß, über dieser Verhalten nachzudenken. Was ich dagegen unternehme, schreibe ich weiter unten.
Technologien bashen ist „in“
Auf eine Technologie einzudreschen, neudeutsch (vielleicht) auch (mal) Bashing genannt, ist aktuell total angesagt. Es gibt unzählige Artikel und Videos, um nur zwei Medienarten zu nennen, in denen auf Technologien aller Art eingeschlagen wird. Meistens geht es um spezielle Umgangsformen mit ebendieser Technologie. Smartphones und der digitale Lifestyle zum Beispiel. Die Nutzung von bestimmten Angeboten/Diensten oder auch nur die Nutzung einer bestimmten Technologie an sich, wie eben das Smartphone.
Beispielsweise im YouTube Video „Look Up„, dass sich über soziale Netzwerke sehr schnell verbreitet hat. Veröffentlicht am 25. April 2014, hat es mittlerweile über 42 Millionen Klicks. Dass das Video stark von den Technologien und Mechanismen profitiert, die im Video angeprangert werden, sei mal dahin gestellt.
Ich möchte nicht sagen, dass überhaupt kein Funken Wahrheit in diesem Video steckt. Ganz im Gegenteil. Der Autor hat mit vielem absolut Recht. Ich bin nur mit seiner, im Video propagierten, Lösung nicht zufrieden. Am Ende heißt es, dass wir doch besser vom Smartphone hoch schauen und es an die Seite legen sollen. Der Protagonist geht ohne Smartphone aus dem Haus.
„Wir sind die, die an ihrem Partner fürs Leben vorbeilaufen, weil wir gerade auf unser Smartphone schauen.“
Und das ist die Lösung? Technologie komplett vermeiden? Oder ist nur eine Einschränkung gemeint? Und wenn ja, in wiefern? Ohne Smartphone aus dem Haus gehen kann nicht wirklich die Lösung sein. Zumindest nicht für immer. Denn Smartphones sind doch erst der Anfang einer Entwicklung, eines Umbruchs. Auch bin ich nicht damit einverstanden, was die negativen Aspekte der Smartphone-Nutzung im Video angeht. Was alles passieren kann, wenn wir nicht online sein würden. Beispielsweise auf der Straße jemand ansprechen und die Person so kennen lernen (im Video wird aus den beiden ein Paar). Ich habe meine Verlobte im Internet kennen gelernt. Schön, dass ich nicht (ganz) offline war.
„Medienkonsum mit Vereinsamung gleichzusetzen – eine unsinnige Verallgemeinerung.“
Es wird immer wieder gerne erwähnt, dass wir nicht mehr miteinander kommunizieren. Alle starren nur noch auf den mehr oder weniger kleinen Bildschirm. Ich bin früher, bedingt durch meine erste Ausbildung, viel Zug gefahren. Handys gab es auch damals schon. Smartphones waren aber noch Wunschdenken. Natürlich haben die Leute auch damals schon auf das Display gestarrt. Allerdings deutlich weniger, als das heute der Fall ist. Die Menschen haben aber trotzdem nicht mehr miteinander gesprochen. Sie haben einfach geschwiegen. Aus dem Fenster geguckt, geschlafen oder beispielsweise etwas gelesen. Aber sicherlich nicht mehr gesprochen. Insbesondere früh morgens oder spät Abends nicht :).
Seit dem oben verlinkten Video „Look Up“ sind einige Artikel, Beiträge und Kommentare aufgetaucht, die ebenfalls nicht mit dieser Verallgemeinerung einverstanden sind. Herausgreifen möchte ich hier zum einen den Artikel „Kommentar: Smartphones zerstören dein Leben! Echt jetzt?“ bei Heise online. Ich stimme mit so gut wie allen Thesen und Meinungen des Autors überein. Das Problem ist nicht die Technologie. Es ist der Umgang mit ihr.
Ein weiterer Artikel, mit dem Titel „Sag mir nicht, wie ich leben soll„, ist in der Digital am Sonntag, Nr. 62 erschienen. Auch hier stimme ich weitgehend zu. Die Kritik geht in eine etwas andere Richtung. Nicht die Technologiekritik an sich wird aufs Korn genommen, sondern die Tatsache, dass es immer mehr Menschen gibt, die sich in den Lebensstil anderer Menschen einmischen. Die ihnen ständig sagen, dass so, wie sie ihr Leben leben, irgendetwas nicht richtig sein kann. Dass ist noch mal eine ganz andere Thematik, zu der ich einen eigenen Blogpost schreiben könnte. Nur so viel: ich finde es ignorant und arrogant, wenn sich Menschen anmaßen, ihren eigenen Maßstab so an das Leben anderer Mitmenschen anzulegen. Ich akzeptiere, nur als Beispiel, die ganzen Fußballfans auch. Fällt mir auch nicht immer leicht.
Druck – die Ursache des Problems!?
Wie am Anfang schon geschrieben, soll dieser Blogpost aber keine Lobeshymne auf Smartphones, das Internet, die digitale Kommunikation, soziale Netzwerke oder sonstige Errungenschaften sein. Probleme bei der Nutzung neuer Technologien gibt es sicher viele. Nicht aus technischer Sicht, sondern was den Umgang mit Technologie angeht. Wer schon einmal Kinder dabei beobachtet hat, wie natürlich diese mit Smartphones und Tablets umgehen, hat auch gleichzeitig gemerkt, wie schwer die Kinder wieder davon loszureißen sind. Jugendliche und Erwachsene sind da keine Ausnahme.
Vor einiger Zeit habe ich bemerkt, dass mein Smartphone Druck ausübt. Es steht hier stellvertretend für die ganze Technologie, die zur Kommunikation zur Verfügung steht. Ich habe es bei meinem Smartphone nur als besonders stark empfunden.
Konkret übt jede Nachricht Druck aus. Ob E-Mail, Hinweis einer App, Nachricht oder was auch immer. Immer wenn mein sich iPhone bewegt, erfordert das meine Aufmerksamkeit. Und wenn ich nur kurz hinschaue. Meistens bleibt es ja nicht dabei. Nach einiger Zeit habe ich realisiert, dass das Smartphone zwischen mir und der Welt steht. Genauer gesagt stehe ich unter dem Smartphone und darüber befindet sich die Welt. Immer wenn diese Welt eine Information auf mein iPhone ablegt, erhöht sich das Gewicht. Natürlich nicht physisch, aber das Gewicht ist da. Kennt vermutlich jeder, der noch Nachrichten beantworten muss, dass aber aktuell nicht schafft.
Je größer das Gewicht, je größer die Last, desto größer der Druck.
Es hat eine Weile gedauert, bis mir dieser Zusammenhang klar wurde. Und es hat noch etwas länger gedauert, bis ich realisiert habe, dass es genau das ist, was ich nicht mehr möchte. Ich möchte keinen Druck mehr verspüren, weil mein Smartphone sich meldet. Irgendwann ist es nämlich kein einfaches melden mehr, irgendwann wird es zum Schrei. Ab einem gewissen Zeitpunkt hatte ich das Gefühl, dass mich mein Smartphone anschreit. Ganz einfach nach dem Motto:
Aufmerksamkeit. Jetzt!
Zug – die Lösung des Problems!?
Also musste eine Lösung her. Und um es noch mal zu betonen: mein Smartphone gänzlich an die Seite zu legen oder gar abzuschaffen, ist für mich keine Lösung. Da stimme ich mit keiner Technologiekritik überein. Für mich besteht, so sieht es zumindest im Moment aus, eine gute Lösung darin, den Druck in Zug umzuwandeln.
Nein, die Deutsche Bahn hat damit nichts zu tun! Ich wollte nur selbst dafür verantwortlich sein, wann ich mir eine Information, welcher Art auch immer, zu Gemüte führe. Um bei dem oben beschriebenen Bild zu bleiben: jetzt stehe ich nicht mehr unter dem Smartphone, sondern daneben. Die Welt lädt immer noch haufenweise Informationen darauf ab. Das erzeugt aber keine Last, keinen Druck mehr. Ab jetzt entscheide ich, zu welchem Zeitpunkt die Informationen wichtig sind.
Wie das geht? Im Grunde genommen ganz einfach. Ich habe sämtliche Benachrichtigungen bei meinem Smartphone deaktiviert. Na gut, nicht zu 100%. Ein Telefonat macht sich immer noch bemerkbar und auch Threema und WhatsApp dürfen mir Push-Benachrichtigungen schicken. Letzteres ist nur übergangsweise der Fall. WhatsApp wird über kurz oder lang gelöscht. So lange ich es aber noch installiert habe, möchte ich auch noch Push-Benachrichtigungen bekommen, da ich es ansonsten sofort löschen könnte. Der Wechsel ist allerdings nicht ganz so einfach. Ein aktuelles Threema-Update verrät allerdings, dass bald auch Personen nachträglich zu Gruppen hinzugefügt werden können. Das macht es etwas einfacher. Hoffentlich.
Zusammengefasst bedeutet das: keine Benachrichtigung über E-Mails, Twitter und kaum sonstige Push-Benachrichtigungen mehr. Zudem ist mein Smartphone, allerdings schon seit etwas über einem Jahr, auf lautlos geschaltet. Anrufe machen sich lediglich über Vibrationen bemerkbar.
Seit dem ich diese Einstellungen vorgenommen habe, ist mir eins aufgefallen: mein Smartphone ist so still :). Ich habe nicht das Gefühl, dass es sich ständig bemerkbar macht. Schon gar nicht akustisch. Dass kann ich gar nicht mehr leiden.
Ob es funktioniert? Im Moment schon. Ich habe noch nichts wichtiges verpasst. Ganz im Gegenteil. Ganz wichtige Dinge, und damit in der Regel auch dringende Sachen, erreichen mich über Telefon. Alles andere ist eh asynchrone Kommunikation und damit nicht für dringende Dinge geeignet.
Ich habe viel Unverständnis dafür geerntet. Und ernte ich auch immer noch. Alleine die Tatsache, dass ich bei WhatsApp aus einigen Gruppenchats gegangen bin, hat viele kritische Nachfragen ausgelöst. „Wie ich denn jetzt noch Sachen mitkriegen würde?“ „Gar nicht“, war meine Antwort :). Verpasst habe ich bis heute nichts. Außen den nicht enden wollenden Strom an Witz-Bildern und -Videos. Oft hatte ich das Gefühl, viele Gruppenmitglieder leiten nur ihre Facebook Timeline zu WhatsApp um.
Was viele vielleicht etwas verwirrt, ist mein Umgang mit dem Thema. Ich versuche die Leute nicht zu bekehren, es mir gleich zu tun. Ich rede nur einfach über den Sachverhalt und meine Beweggründe, wenn ich gefragt werden. Nicht mehr und nicht weniger. Alle anderen können gut selbst entscheiden, was sie möchten und was nicht. So viel selbstbestimmtes Verhalten traue ich ihnen noch zu.
Sehr interessant zu beobachten war, wie hier die sogenannte Filter Bubble zuschlägt. Also die eigene Sicht der Dinge beziehungsweise der Welt. Diese Sicht ist natürlich geprägt von dem Umfeld, in dem wir uns hauptsächlich aufhalten. Während mir viele Leute, die nicht in der IT Branche arbeiten, mit Unverständnis begegnet sind, wie ich denn, insbesondere WhatsApp, so „vernachlässigen“ kann, haben andere mit Verständnis reagiert. Vor allem IT affine Menschen, die viel Zeit am Tag vor digitalen Systemen verbringen und wissen, wie nervend es sein kann, wenn sich ebendiese Systeme ständig mit dem Wunsch nach Aufmerksamkeit melden.
Fazit
Ein abschließendes Fazit gibt es noch gar nicht. Grundsätzlich läuft das Experiment „stilles Smartphone“ ja noch. Ich habe mir offen gehalten, dass jederzeit wieder rückgängig machen zu können. Im Moment sieht es allerdings nicht danach aus.
Vor etwa ein bis zwei Monaten habe ich damit auch bei meinem Desktop-System begonnen. Thunderbird macht beispielsweise nicht mehr bei neuen E-Mails auf sich aufmerksam. Ich gucke, von Zeit zu Zeit, in mein Postfach, ob neue E-Mails angekommen sind. Am Anfang habe ich das noch sehr oft gemacht. Teilweise alle zehn Minuten. Dass hat sich stark geändert. Jetzt reicht 1-2 Mal pro Stunde völlig aus. Wer dringend mit mir Kontakt aufnehmen möchte oder muss, nutzt eh Telefon oder Threema.
Ich möchte in keiner Weise dazu aufrufen, dass Smartphone für immer an die Seite zu legen. Das funktioniert einfach nicht mehr. Die Welt ändert sich. Immer schneller. Ich möchte nur zum Nachdenken anregen. Denn Hand aufs Herz:
„Wir greifen schon so oft, so viel zum Smartphone. Vielleicht lassen sich einige Griffe davon vermeiden.“
In diesem Sinne: fröhliches kommunizieren!
Glückwunsch, dass du ein Stück weit aus dem Irrsinn scheinbarer Wichtigkeiten ausgestiegen bist. Auch wenn viele das nicht verstehen, so haben sie doch oft genug noch nicht durchschaut, in welcher Ablenkung sie selber festhängen und welche Abhängigkeiten da entstanden sind. Auch bei E-Mails gibt es ja diese Effekte, dass Mitarbeiter viel zu viel Zeit damit verbringen und kaum noch die eigentliche Arbeit geregelt bekommen. Und viel Berater empfehlen auch hier das, was du beschreibst: E-Mail-Programm zu machen und nur noch 3 mal am Tag öffnen. Nicht die Mails melden sich und fordern dich auf, sondern du entscheidest, wann du das lesen willst. Und auch vor E-Mail & Co hieß es schon in Zeitmanagement-Büchern: Lass dich nicht ständig von Mitarbeitern unterbrechen, denn jede Unterbrechung kostet viel Konzentration. Vereinbare lieber bestimmte Zeiten, wo man miteinander spricht.
Auch bei der Programmierung konnte ich mich immer nur richtig vertiefen, wenn ich keinerlei Ablenkungen hatte. So hab ich manchmal in einer 20 Stunden konzentrierten Programmier-Session mehr geschafft, als sonst in 2 Wochen Arbeit, wo ich ständig abgelenkt war. Das geht vielen so, manche verbringen sogar die Wochenenden in Firmen, weil sie dann endlich mal Ruhe haben, konzentriert an was zu arbeiten.
Persönlich habe ich noch große Probleme, das hohe Pensum an Mails abgearbeitet zu bekommen. Da bin ich auch immer wieder am Überlegen, wo ich entschlacken kann, was wirklich wichtig ist und was ich so nicht mehr will.
Ich sehe es ähnlich wie du: Wir können nicht zurück und das wäre auch Unsinn. Moderne Technik hat definitiv einen Nutzen und einen Wert. Aber wir müssen auch lernen, uns nicht von ihr dominieren zu lassen. Das braucht mitunter viel Disziplin und man erntet dafür auch immer mal wieder Unverständnis.
Herzliche Grüße
Winfried