WordPress hat sich in den letzten elf Jahren zu einem herausragendem System entwickelt. Es wird nicht nur als Blogging-Plattform eingesetzt, sondern mittlerweile auch immer häufiger als vollständiges Content Management System (CMS). Das liegt aber nicht nur an WordPress selbst, sondern – oder vielleicht auch vor allem – an dem gesamten Ökosystem, das sich um den Kern der Plattform entwickelt hat. Dieses Ökosystem hat eine Vielzahl von Plugins hervorgebracht. Häufig entwickelt von normalen Autoren, die sich irgendwann gedacht haben, dass ihnen ein bestimmtes Feature fehlt. Aber auch professionelle Entwickler, die mit Pro-Versionen ihrer Plugins und diversen Support-Dienstleistungen Geld verdienen, tummeln sich in diesem Ökosystem. In diesem Beitrag möchte ich gerne die Plugins auflisten und kurz vorstellen, die ich seit circa 1 1/2 Jahren im Einsatz habe. Sie erleichtern mir die tägliche Arbeit mit WordPress oder rüsten einfach nur ein nettes Feature nach.
Die Krux mit Plugins
Leider ist es nicht ganz einfach gute Plugins zu finden. Mit der großen Masse kommt eben auch das Problem, dass die echten Perlen erst gefunden werden müssen. Viele Plugins halten nicht was die Beschreibungen versprechen oder werden nach einer kurzen Zeit nicht mehr weiterentwickelt. Letzteres ist ein immer größer werdendes Problem, denn die Entwicklung von WordPress steht nicht still. Ganz im Gegenteil sogar. Die Schlagzahl der Releases hat sich, in den vergangenen Jahren, deutlich erhöht. Das hat zur Folge, dass beim Download angezeigt wird, dass die Plugin-Version nicht mit der aktuell installierten WordPress-Version getestet wurde. Dieser Umstand muss nichts bedeuten, kann aber.
Zudem gibt es eine Vielzahl an Listen, Empfehlungen und Blogposts zu dem Thema, aber oft hat das den bitteren Beigeschmack von (plumper) Werbung. Und natürlich altern auch diese Listen erheblich. Ein Plugin, das vor einiger Zeit mal eine Empfehlung bekommen hat, kann heute nicht mehr aktuell sein. Vielleicht wurde die Entwicklung auch gänzlich eingestellt.
Gegen diese Alterungseffekte kann natürlich auch dieser Blogpost nichts unternehmen. Ich werde zwar versuchen, die hier aufgelisteten Plugins aktuell zu halten, was aber keine Garantie für beispielsweise die Lauffähigkeit ist. Die Liste ist rein alphabetisch sortiert. Eben so, wie die Plugin-Übersicht im WordPress Admin-Panel die installierten Plugins sortiert. Darin steckt also keine Wertung oder ähnliches. Ich empfehle diese Plugins nur aus dem einen Grund heraus, dass ich sie selbst seit einiger Zeit einsetzen und damit zufrieden bin. Deshalb ist es wahrscheinlich, und war es in der Vergangenheit auch schon häufiger, dass sich diese Liste ändert. Hin und wieder stoße ich auf ein besseres Plugin oder schmeiße welche komplett raus, wenn ich merke, dass die ich zusätzlichen Funktionen doch nicht benötige.
Verschiedene Plugin Kategorien
Plugins können ganz grundsätzlich in zwei Kategorien einsortiert werden. Nicht aus Sicht der Funktionsweise, sondern wie sie sich in die WordPress-Plattform integrieren.
Zum einen sind das Plugins, die hauptsächlich administrative Aufgaben anbieten beziehungsweise erleichtern. Zum Beispiel löschen sie in der Datenbank unnötige Revisionen von Beiträgen, um so Platz zu sparen. Administrative Aufgaben werden nicht so häufig durchgeführt. Das bedeutet, dass diese Plugins nicht oft benötigt werden. Meistens werden sie auch erst dann aktiv, wenn die betreffende Aktion manuell angestoßen wurde. Bei diesen Plugins ist es demnach nicht so schlimm, falls die auszuführende Aktion etwas länger läuft. Die Belastung für die eigene Webseite hält sich dabei noch in Grenzen. Zumindest so lange, wie das Plugin es nicht übertreibt.
Von einer ganz anderen Kategorie sind die Plugins, die beispielsweise Features zur Hauptseite oder zu den Widgets hinzufügen. Nicht selten werden diese Plugins bei jedem Seitenaufruf aktiv. Damit haben sie einen deutlich größeren Einfluss auf die Performance der Webseite. Zu viele oder schlecht implementierte Plugins fallen schnell auf und machen ebenso schnell Ärger. Hier ist die Auswahl von verfügbaren Plugins noch deutlich schwieriger.
Generell gilt: je weniger Plugins, desto besser. Denn mit jedem Skript, dass zum WordPress-Kern hinzukommt, können sich auch Fehler einschleichen. Das erhöht das Risiko von Sicherheitslücken oder sonstigen Problemen. Mögliche Geschwindigkeitsprobleme, die ich oben schon angesprochen haben, können auch noch hinzu kommen.
Nun aber zu den Plugins, auf die ich nicht mehr verzichten möchte. Aktuell sind es 24 Stück.
#1 404 Redirected
Das Plugin „404 Redirected“ kümmert sich um Seitenaufrufe, die ins Leere gehen. Oder gehen würden, denn das Plugin sorgt auch dafür, dass falsch geschriebene URLs, die einem Beitrag zugeordnet werden können, auf ebendiesen Beitrag gelenkt werden. Zuerst dachte ich, dass das nicht viele Aufrufe sein können. Klar, die ein oder anderen fehlerhaften Links auf mein Blog wird es immer geben. Die aktuelle Statistik zeigt aber, dass das deutlich mehr Aufrufe sind, als ich dachte. Das Plugin läuft seit circa acht Monaten. In dieser Zeit wurden 32.845 Seitenaufrufe umgeleitet (Abbildung 1). Das ist enorm und deutlich mehr, als ich mir seinerzeit überlegt hatte. Am häufigsten werden im Übrigen Aufrufe umgeleitet, die auf eine Kommentarseite verweisen. Absoluter Spitzenreiter ist der Beitrag Zeiterfassung mit Mite. Häufig wird die URL /2013/03/zeiterfassung-mit-mite/comment-page-1/ aufgerufen. Nur blöd, dass es diese erste Kommentarseite gar nicht gibt. Das Plugin biegt den Aufruf um, in dem einfach der Verweis auf die Kommentarseite weggelassen wird. Und schon ist wieder alles in Ordnung. Dieser Abgleich erfolgt übrigens automatisch. Dafür musste ich nichts konfigurieren. Diese Umleitung gibt es seit genau vier Monaten. Bisher wurden alleine dadurch über 1.400 Aufrufe umgeleitet. Für mich also ein absolutes Muss in Sachen Plugins. Ohne wären bereits eine fünfstellige Anzahl Aufrufe ins Leere gegangen.
#2 All In One SEO Pack
Wie der Name des Plugins schon andeutet, handelt es sich um die rundum sorglos Lösung für den Bereich der Suchmaschinenoptimierung eines WordPress Blogs. So zumindest der eigene Anspruch. Ob das Plugin dem gerecht wird, ist schwer zu sagen. Ich habe mir bisher kein anderes SEO-Plugin angeschaut. Dafür gefällt mir das All In One SEO Pack einfach zu gut. Es sind viele Einstellungen in Richtung Meta Tags, Beschreibungen, Google Analytics, Google+ Integration etc. pp. möglich. Zusätzlich können pro Blogpost Titel und Beschreibung hinzugefügt werden, die dann von Google aufgegriffen werden. Abbildung 2 zeigt diese Optionen. Die Meta Tags lasse ich direkt aus den Schlüsselwörtern des Beitrags generieren.
Ob das Ganze viel bringt, lässt sich ebenfalls schwer sagen. Ich habe meine Zugriffsstatistiken nicht gesondert ausgewertet, um die Vorher- und Nachher-Daten auszuwerten. So wichtig ist es mir dann doch nicht. Allerdings hat sich, zum Beispiel durch die Integration von Google+, die Anzeige in den Google Suchergebnissen deutlich geändert. Die Anzeige des eigenen Profils ist schon nicht schlecht. Auch die Beschreibungen der Blogposts sind spezieller auf den Blogpost zugeschnitten. Es werden nicht einfach die ersten n Zeichen pro Beitrag herangezogen, was auch einmal mitten im Satz enden kann. Ausprobieren würde ich das Plugin auf jeden Fall. Ob – beziehungsweise wie viel – es bringt, muss jeder für sich selbst entscheiden – oder messen.
#3 Antispam Bee
Die bisher genannten Plugins sind schon sehr nützlich. Antispam Bee schlägt diese allerdings um Längen. Das Plugin vereint viele Einstellungen und Techniken, um der Flut von SPAM-Kommentaren Herr zu werden. Aktuell habe ich circa 1.400 als SPAM gekennzeichnete Kommentare in der Datenbank. Alle wurden von Antispam Bee automatisch gefunden. Hin und wieder werfe ich einen Blick auf die gefundenen Einträge, um falsch deklarierte Kommentare zu finden.
Ob mir dabei etwas durch die Lappen geht, ist natürlich schwer bis gar nicht zu überblicken. Bisher hat sich niemand beschwert. Nur von einem Leser weiß ich, dass seine Kommentare gar nicht angenommen werden. Ob die allerdings von Antispam Bee gefressen wurden oder nicht, konnte ich damals nicht klären. Wie Abbildung 3 allerdings zeigt, ist eine manuelle Kontrolle nicht zu bewerkstelligen. Dafür laufen einfach zu viele SPAM Kommentare auf. Wer in seinem Blog Kommentare ohne vorherige Registrierung zulässt, wird auf Antispam Bee nicht mehr verzichten wollen.
#4 BackWPup
Auf das Plugin BackWPup bin ich erst vor einigen Monaten gestoßen. Ich war mal wieder auf der Suche nach einer halbwegs guten Backup-Lösung für mein Blog. Natürlich kann ich die betreffenden Dateien inklusive Datenbank auch einfach selbst mittels FTP kopieren beziehungsweise exportieren und downloaden. Etwas komfortabler und automatischer sollte das Ganze aber doch sein. Abbildung 4 zeigt einen laufenden Job. Im Moment erstelle ich regelmäßig ein automatisches Backup, das alle Dateien inklusiver der Datenbank sichert. Das Plugin bietet viele Einstellmöglichkeiten an. Die Dateien, der Datenbank-Export, die Plugins und viele weitere Einzelheiten können separat gesteuert werden. Beispielsweise ob die gesicherten Dateien in einem Archiv komprimiert werden sollen. Zudem ist es es möglich auszuwählen, wohin die gesicherten Dateien kopiert werden sollen. Ich nutze aktuell ein Dropbox-Verzeichnis. Das ist aber nur eine der vielen Möglichkeiten. Wer nicht schon ein automatisches Backup eingerichtet hat, beispielsweise über seinen Hoster, der sollte sich BackWPup mal ansehen.
#5 Better Delete Revision
Beim Plugin „Better Delete Revision“ ist der Name Programm. WordPress legt viele Revisionen eines Artikels an, während an diesem gearbeitet wird. In der Regel sind diese Revisionen nach dem Veröffentlichen nicht mehr notwendig. Ich habe zumindest noch nie eine vorherige Version benötigt.
Abbildung 5 zeigt die kleine Statistik des Plugins. Mehr braucht es auch nicht. Angezeigt werden mir insgesamt 120 Beiträge. Dazu zählen aber auch Entwürfe, die noch nicht veröffentlicht wurden. Bisher habe ich mit dem Plugin 233 redundante Beiträge gelöscht. Entwürfe gehören nicht dazu, sondern alle Beiträge, bis auf die jeweils letzte Revision. Das ist diejenige, die veröffentlicht wurde. Das Plugin ist klein und hat einen übersichtlichen Funktionsumfang. Und das ist auch absolut in Ordnung so, denn es erledigt seine Aufgabe ohne Probleme und stets zuverlässig. Wer seine Datenbank etwas aufräumen möchte um den Speicherplatz zu reduzieren, ist mit diesem Plugin gut beraten.
#6 Broken Link Checker
Broken Link Checker gehört wieder zu den Plugins, ohne die ich mir die Arbeit mit WordPress nicht mehr vorstellen könnte. Der Name verrät schon den vollen Funktionsumfang: das Plugin deckt fehlerhafte Links auf. Dazu zählen aber nicht nur Links in statischen Menüs, sondern auch auf Seiten und insbesondere in Beiträgen. Sowohl externe als auch interne Links berücksichtigt das Plugin. Wie der Screenshot aus Abbildung 6 zeigt, habe ich aktuell 989 eindeutige URLs in 1.398 Links in meinem Blog. Das ist eine ganze Menge. Das sind fast 1.400 Links, die ich, von Zeit zu Zeit, manuell prüfen müsste, um zu sehen, ob sie noch funktionieren. Denn nichts ist ärgerlicher als Links, die ins Nichts führen. Nicht nur für den Nutzer, sondern auch für Suchmaschinen. Bei neuen Beiträge prüft Broken Link Checker sofort, ob die Links in Ordnung sind. Des Weiteren habe ich das Plugin so eingestellt, dass alle 72 Stunden alle Links erneut geprüft werden. Werden fehlerhafte Links gefunden, bekomme ich darüber eine E-Mail. Broken Link Checker ist für mich unersetzbar geworden.
#7 Do Follow
Beim Plugin „Do Follow“ bin ich mir gar nicht mehr so sicher, ob es noch tatsächlich notwendig ist. Hintergrund ist das HTML Attribut rel=nofollow, dass mittlerweile nicht unumstritten ist. Diese Anweisung soll Suchmaschinen veranlassen, Verweise auf andere Seiten nicht in die Berechnung deren Linkpopularität einzubeziehen. Aus diesem Grund fügt WordPress dieses Attribut automatisch zu Links in Kommentaren hinzu. Generell erst einmal eine gute Sache. So soll Kommentar-SPAM vermieden werden. Auf der anderen Seite folgt dann eine Suchmaschine nicht mehr den ganzen nützlichen Links, beziehungsweise zieht diese nicht in die Berechnungen mit ein. Das finde ich aber, und anscheinend auch viele andere Blogger, sehr schade. Schreibt jemand einen sinnvollen Kommentar, können die Links gerne herangezogen werden. Das Plugin macht also nichts anderes, als dieses Attribut zu entfernen. Wer ein Plugin oder eine andere Technik gegen Spam einsetzt, kann es auch bedenkenlos entfernen. Und ohne Plugin, wie beispielsweise das auch in dieser Liste vorgestellte Antispam Bee, sind öffentliche Kommentare sowieso nicht zu gebrauchen.
Falls jemand weitere Informationen zu diesem Thema hat, freue ich mich über einen Kommentar unter diesem Beitrag oder eine andere Kontaktaufnahme.
#8 Download Manager
Der Download Manager gehört zu den größeren und umfangreicheren Plugins in dieser Sammlung. Wie der Name schon verrät, ist damit die Verwaltung von Downloads im eigenen Blog möglich.
Abbildung 7 zeigt einen Ausschnitt der Übersicht aktueller Dateien. Ein Download muss nicht zwingend aus einer einzelnen Datei bestehen, sondern kann auch ein Archiv sein. Darum kümmert sich das Plugin beim Anlegen automatisch. Denn es werden nicht einfach nur Dateien hochgeladen und dann über ein Shortcode oder Template eingebunden. Der Download Manager arbeitet mit sogenannten Paketen, die zum Download angeboten werden können. Ein Paket ist entweder eine einzelne Datei oder ein schon angesprochenes Archiv. Zusätzlich gibt es viele verschiedene Templates, über das ein Download beispielsweise in einen Beitrag eingebunden werden kann. Ich habe mich bisher immer für eine recht einfache Variante mit dem Dateinamen und der aktuellen Anzahl Downloads entschieden. Zum Beispiel auf der Seite zu meinen LEGO Mindstorms EV3-Kursen. Das Plugin ist Gold wert, da ebenfalls Berechtigungen und eine Übersicht über die aktuelle Anzahl Downloads vorhanden sind. Ich möchte es nicht mehr missen. Definitiv einfacher, als die Downloads manuell zu verwalten.
#9 Easy FancyBox
Easy FancyBox ist auf der einen Seite ein recht kleines Plugin, auf der anderen Seite aber nützlich. Ich fand die Art und Weise, wie beispielsweise Bilder vergrößert angezeigt werden noch nie wirklich gut gelöst. Ich möchte nicht einfach auf die Mediendatei verweisen, so dass die jeweilige Datei einzeln auf einer Seite angezeigt wird.
Das Plugin sorgt dafür, mit Hilfe von jQuery, dass die Bilder einen Effekt bekommen und über der eigentlichen Seite schweben. Also genau das, was auch beispielsweise in diesem Beitrag passiert, wenn eine Abbildung angeklickt wird. Der Vorteil ist, dass mit dem Mausrad alle Bilder durchgegangen werden können. Das ist etwas einfacher, als jede Datei zu schließen und dann eine neue zu öffnen. Abbildung 8 zeigt einen kleinen Teil der möglichen Einstellungen. Ich habe das Plugin nur für Bilder und PDF-Dateien aktiv. Es sind aber viele weitere Mediendateien möglich.
#10 Embed GitHub Gist
Mit dem Plugin Embed GitHub Gist können, wie der Name vermutlich bereits verraten hat, GitHub Gists in einen Beitrag oder in eine Seite integriert werden. Das Plugin ist sehr komfortabel und erlaubt die Angabe von einigen Optionen. Beispielsweise Zeilennummern, mit denen dann nur bestimmte Bereiche eines Gists übernommen werden.
Viel mehr gibt es zu diesem Plugin auch schon nicht zu sagen. Es ist sehr wartungsfreundlich und funktionierte auf Anhieb. Die Gists werden mit einer von GitHub bekannten Formatierung übernommen, so dass der Code gut lesbar ist. Abbildung 9 zeigt ein kleines Beispiel aus dem Beitrag Git: Vorgefertigte .gitignore-Dateien.
#11 Image Widget
Das Image Widget ist ein Plugin, das es auf eine Weise ermöglicht, Bilder in den Seitenbereich zu hinterlegen. Standardmäßig ist diese Funktion in WordPress nicht vorhanden. Ich nutze solche Bilder beispielsweise für Ankündigungen von Events, da hier ein Bild besonders viel Aufmerksamkeit erlangt.
Seit dem ich die Seitenleiste bei allen Beiträgen und vielen Seiten gar nicht mehr Anzeige, geht diese Aufmerksamkeit und der Werbeeffekt etwas verloren. Daher habe ich auch schon länger kein Bild mehr angezeigt. Gut finde ich das Plugin trotzdem, da es sehr komfortabel und einfach zu konfigurieren ist. Abbildung 10 zeigt ein Beispiel für das Plugin zum Event der DDC – .NET Developer Conference 2013.
#12 Jetpack
Jetpack ist der Name eines der wohl größten und umfangreichsten WordPress Plugins überhaupt. Es vereint zahlreiche, kleinere Plugins in einem. Diese können einzeln aktiviert beziehungsweise deaktiviert werden. Von diesen enthaltenen Plugins, die aus Jetpack-Sicht einfach als Features bezeichnet werden, gibt es mittlerweile über 30 Stück. Jetpack ist also ein guter Kandidat dafür, andere, externe Plugins überflüssig zu machen.
Ich habe nur einige Funktionen aktiviert, da ich viele für überflüssig halte. Gerade die aktiven Funktionen machen für mich Jetpack aber aus, da ich gleichwertige Features sonst noch nicht gefunden haben. Beispielsweise die Abonnements von Kommentaren. Auch die Sharing-Funktion ist sehr gut. Es ist die einzige, die auch Google+ integriert. Das habe ich bisher noch sonst nirgendswo gefunden. Vorteil ist, dass ich so IFTTT rauswerfen konnte. Den Dienst habe ich zwar immer gerne genutzt, aber wenn die Funktion ein Plugin übernehmen kann, dann ist das für mich die bessere Lösung. Abbildung 11 zeigt die Optionen für die Veröffentlichung eines Blogposts. Der Abschnitt ab der Überschrift „Publiziere“ wird von Jetpack generiert.
Jetpack hat, bedingt durch dessen Komplexität, aber auch einige Anforderungen. Bei diesem Blog kamen sich zwei Plugins in die Quere. Die Spam-Erweiterung von Jetpack und Antispam Bee. Da ich Antispam Bee besser finde, habe ich das entsprechende Plugin von Jetpack deaktiviert. Manch einer stört sich auch an der Art und Weise wie Jetpack Kommentare anbietet, die einige Nachteile mit sich bringen kann.
#13 Limit Login Attempts
Die Sicherheit eines Blogs darf nicht unterschätzt werden. Hat ein Angreifer erst einmal den Login für einen Benutzeraccount überwunden, kann viel Schindluder mit diesem Account getrieben werden. Je höher die Rechte, desto mehr. Ein einfacher Schutz bietet das Plugin Limit Login Attempts. Damit können die möglichen Fehlversuche beim Login eingestellt werden.
Abbildung 12 enthält einen Screenshot mit einigen Statistiken und Optionen zum Plugin. Bisher hat das Plugin über 9.800 Sperrungen vorgenommen. Momentan sind 10 IP-Adressen aktiv gesperrt. Eingestellt habe ich, dass drei Anmeldeversuche erlaubt sind. Nach 72 Stunden werden die Sperrungen wieder aufgehoben. Einige Zeit lang hatte ich noch die E-Mail Benachrichtigung aktiv, die über Sperrungen informiert. Da wurden mir aber schnell deutlich zu viele Nachrichten geschickt, so dass ich die Option wieder deaktiviert habe.
#14 Live Comment Preview
Mit dem Plugin Live Comment Preview möchte ich gerne eine Unzulänglichkeit von WordPress beseitigen. Das gelingt auch halbwegs gut. Gemeint ist die fehlende Vorschau bei Kommentaren. Gerade bei größeren Kommentaren mit Formatierungen ist eine Vorschau unabdingbar. Warum diese Funktion immer noch nicht integriert ist, bleibt eine gute Frage. Wo WordPress doch an anderen Stellen peinlich genau darauf achtet, komfortable für den Anwender zu sein.
Das Plugin sorgt ganz einfach dafür, dass beim Tippen der bisher verfasste Kommentar zu sehen ist. Inklusive Formatierungen. Das ist funktional und besser als nichts, allerdings auch nicht gänzlich befriedigend. Bisher habe ich allerdings keine bessere Lösung beziehungsweise kein besseres Plugin gefunden. Abbildung 13 zeigt einen Screenshot dieser Funktion. Die Vorschau wird unterhalb des Textfeldes für den Kommentar angezeigt.
#15 Peter’s Post Notes
Manchmal fehlte mir bei meinen Beiträgen ein kleines Feld für Notizen. Einfach, um etwas nicht zu vergessen, es aber nicht in den Beitrag an sich rein schreiben zu müssen. Denn dann besteht, im schlimmsten Fall zumindest, wieder die Gefahr, es zu übersehen und mit zu veröffentlichen.
Das Plugin Peter’s Post Notes erledigt genau das. Es wird ein kleines Textfeld beim Bearbeiten von Beiträgen und Seiten angezeigt. Zudem können auch allgemeine Notizen im Dashboard hinterlegt werden. Für alles, dass nicht direkt einem Beitrag zugeordnet werden kann.
Ich nutze das Plugin recht regelmäßig. Etwas weniger, als ich zu Anfang gedacht hatte, aber doch so viel, dass ich es vermissen würde.
#16 Post Reading Time
Mit dem Plugin Post Reading Time kann die durchschnittliche Zeit berechnen werden, die zum Lesen eines Blogposts oder einer Seite benötigt wird. Das Plugin ist recht komfortabel einzusetzen, obwohl kleinere Änderungen am Template notwendig sind, um einen Funktionsaufruf einzufügen. Vielleicht gibt es hier noch bessere Lösungen, die ohne manuelle Anpassungen auskommen.
Mir ging es aber vor allem darum, den Code anzupassen, da ich neben der Zeit auch die Wörter anzeigen wollte. Zudem habe ich eh einige Anpassungen am Template vorgenommen und in diesem Zuge auch direkt die durchschnittliche Lesezeit eingebaut.
Abbildung 14 enthält ein Beispiel für den Artikel Digitales Rauschen, Druck & Zug. Das Plugin erlaubt es, die durchschnittlichen Wörter pro Minute und einen Prä- sowie Suffix einzustellen. Aktuell ist es bei mir auf 200 Wörter pro Minute eingestellt.
#17 Publish Confirm
Schon mal einen Beitrag veröffentlicht, der noch gar nicht so weit war? Aus Versehen auf „Veröffentlichen“ geklickt? Ist mir schon ein paar Mal passiert und nervt tierisch. Insbesondere, wenn dieser neue Artikel dann über alle Kanäle verbreitet wird. Muss echt nicht sein.
Abhilfe schafft das kleine Plugin Publish Confirm. Es klingt sich in den Prozess der Veröffentlichung ein und zeigt eine Abfrage an, die mit JavaScript geschrieben ist. Diese Abfrage prüft, ob der Beitrag wirklich veröffentlicht werden soll. Im positiven Fall erfolgt dann auch ebendiese Veröffentlichung. Im negativen Fall bleibt einfach der aktuelle Artikel im Bearbeiten-Modus offen. Super hilfreich und absolut zu empfehlen!
#18 Simple Custom CSS
Da ich recht viele Änderungen an dem Template und dem Design vornehme, habe ich nach einer einfachen Möglichkeit gesucht, eigene CSS-Anweisungen zu hinterlegen. Natürlich kann ich dafür die entsprechenden Dateien öffnen und Änderungen vornehmen. Das wollte ich aber vermeiden, wenn es möglich ist.
Mit dem Plugin Simple Custom CSS können eigene CSS-Anweisungen über ein einfaches Textfeld, das vom Plugin bereitgestellt wird, vorgenommen werden. Die Anweisungen müssen einfach ins Textfeld geschrieben und anschließend gespeichert werden. Da das Plugin den CSS Code nachträglich lädt, können auch Standard-Stile überschrieben beziehungsweise geändert werden. Das macht Änderungen deutlich einfach und sicherer, als die Originaldateien zu editieren.
Das habe ich beispielsweise in diesem Blog mit den CSS-Anweisungen für die Zitate gemacht, wie in Abbildung 15 zu sehen ist.
#19 Simple Mail Address Encoder
Auch das Plugin „Simple Mail Address Encoder“ ist von der einfacheren Sorte. Und trotzdem ist es äußerst hilfreich. Hintergrund ist, dass viele Bots automatisch E-Mail Adressen aus Webseiten auslesen. Das ist ein gefundenes Fressen für SPAM Bots. Leichter können diese Programm es nicht haben.
Der „Simple Mail Address Encoder“ kodiert E-Mail Adressen automatisch mittels JavaScript, so dass diese nicht einfach als normaler Text im HTML-Code erscheinen. Wie gut diese Methode ist, lässt sich schwer sagen. Über die E-Mail Adresse, die ich hier öffentlich im Impressum angegeben habe, kommt bisher so gut wie kein SPAM an. Vielleicht ein bis zwei E-Mails pro Woche. Wenn überhaupt. Ob das an den guten Filtern von Goneo liegt, oder doch an dem Plugin, müsste ich mal herausfinden. Bisher reicht es mir aber, dass kaum SPAM ankommt :).
#20 Subscribe/Connect/Follow Widget
Dieses Plugin aktiviert Schaltflächen, die auf der rechten Seite des Blogs angezeigt werden. Die Funktionsweise ist sehr schnell erklärt. Die Buttons verlinken lediglich auf Kontaktmöglichkeiten, soziale Netzwerke und auf bestimmte Feeds. Bei mir also beispielsweise XING, Twitter und der Hauptfeed für den gesamten Blog. Abbildung 16 zeigt einen Ausschnitt der möglichen Einstellungen.
Das war es auch schon. Ein paar Einstellungen können noch vorgenommen werden, die ich aber auf dem Standard belassen haben, wenn ich mich recht erinnere. Ich wollte ein übersichtliches Plugin, dass zudem einfach einzurichten ist. Diese Eigenschaft erfüllt das „Subscribe/Connect/Follow“ Widget sehr gut.
#21 W3 Total Cache
Bisher fehlte in dieser Auflistung noch ein gutes Cache-Plugin. Damit ist ein Seiten-Cache gemeint, damit nicht bei jedem Aufruf die Seiten dynamisch erzeugt werden müssen. Insbesondere die Abfragen der Datenbank können deutlich ins Gewicht fallen. Die Einstellungen des Plugins lassen keine Wünsche offen. Neben dedizierten Caches für die Seiten und den Datenbankzugriff, können auch einzelne Objekte zwischengespeichert werden. Zum Beispiel Benutzerdaten.
Zusätzlich kann der Seiten-Code verkleinert (minified) werden. W3 Total Cache bietet an, die HTML-, XML-, CSS- oder JavaScript-Daten zu verkleinert. Wahlweise auch eine beliebige Kombination der genannten Optionen. Abbildung 17 enthält einen Ausschnitt der möglichen Einstellungen.
Die große Frage am Ende ist, ob das Plugin viel Ersparnis bringt? Und wenn ja, wie viel das genau ist. Dieses Blog läuft (noch) auf einem sehr kleinen Webspace. Ich bin damit mehr als zufrieden, hatte in der Vergangenheit aber oft das Gefühl, dass die Antwortzeit zu wünschen übrig lässt. Das hat sich, auch wieder nach meinem persönlichen Befinden, deutlich gebessert. Eine Steigerung wird immer noch möglich sein, allerdings nicht mehr nur durch Plugins oder andere Tricks. Irgendwann wird ein größeres Paket fällig oder direkt der Umzug in die Cloud. Bis jetzt scheint W3 Total Cache mir aber geholfen zu haben.
#22 WordPress Editorial Calendar
Wer viele Posts einplant und zeitversetzt von WordPress veröffentlichen lässt, dem fehlt es schnell an einer passenden Übersicht. WordPress bietet nur die Listenansicht mit allen Beiträgen an. Diese kann zwar noch mittels einer einfachen Suche durchsucht und eingeschränkt werden, wirklich schön ist das allerdings nicht.
Das Plugin WordPress Editorial Calendar bietet eine gute Übersicht in Form eines Kalenders an. In dieser Ansicht tauchen alle geplanten Blogposts auf. Diese können auch mittels Drag & Drop verschoben und so umgeplant werden. Es ist nicht mehr notwendig, jeden Beitrag einzeln zu öffnen und anzupassen. Zusätzlich ist es auch möglich, alle Entwürfe auf zu listen. Diese können dann, ebenfalls über Drag & Drop, eingeplant werden. Abbildung 18 zeigt einen kleinen Ausschnitt des Kalenders inklusive eingeplantem Blogpost.
Alles in Allem also sehr nützlich und komfortabel zu nutzen. Ob das Plugin viel Aufwand erspart, hängt stark von der Anzahl der geplanten Blogposts ab. Wer das Feature gar nicht nutzt, wird auch die kalendarische Übersicht überflüssig finden.
#23 WP SlimStat
Eines meiner meist genutzten Plugins ist WP SlimStat. Es realisiert Statistiken rund ums eigene Blog. Damit sind hauptsächlich Zugriffsstatistiken gemeint. Also wer, wann, wohin geklickt hat. Woher der Besucher kam, wohin er verschwindet und noch vieles mehr.
Der Vorteil von WP SlimStat ist, dass dazu kein externer Dienst eingebunden werden muss. Die Aufrufe werden direkt im Blog erfasst, in dem sich das Plugin über bestimmte WordPress Event-Handler über Aufrufe informieren lässt. Das macht auch Log-Dateien überflüssig, die in kleineren Hosting-Paketen nicht immer verfügbar sind. Abbildung 19 zeigt zwei von vielen Statistiken.
Ich nutze das Plugin seit weit über einem Jahr. Hauptsächlich zu Auswertung von allgemeinen Zugriffen. Hin und wieder auch für die Auswertung von speziellen Zugriffen. Beispielsweise auf bestimmte Blogposts oder Seiten. Ersteres ist mir aber deutlich wichtiger.
Etwas negativ ist, dass das Plugin in zukünftigen Versionen kostenpflichtig werden soll. Genaueres ist noch nicht bekannt. Grundsätzlich habe ich absolut nichts dagegen, für (gute) Software zu bezahlen. Und WP SlimStat ist gut. Ob ich dann aber nicht auf ein anderes Plugin ausweiche, weiß ich noch nicht genau.
#24 Yet Another Related Posts Plugin
Das Plugin mit dem Namen YARPP – Yet Another Related Posts Plugin listet zu einem Beitrag relevante Beiträge auf. In meinem Fall die besten vier Treffer. Die Relevanz wird anhand verschiedener Kriterien berechnet. Beispielsweise aufgrund der Schlagwörter, der Kategorien aber auch auf Basis des Inhalts. Bisher kamen dabei recht brauchbare Treffer bei raus.
Wie nützlich das Plugin tatsächlich ist, lässt sich im Moment schwer sagen. Der ein oder andere Leser beziehungsweise die ein oder andere Leserin folgen diesen Querverweisen sicherlich. Allzu viele werden es aber nicht sein. Trotzdem fand ich die Angabe interessanter, weiterer Blogposts bisher recht wichtig, so dass ich das Plugin noch nicht deaktiviert habe. Eventuell werte ich mal ein paar Zugriffsstatistiken weiter aus, um genauer sagen zu können, wie sehr sich die Empfehlungen auswirken. Abbildung 20 enthält einen Ausschnitt der zahlreichen Optionen des Plugins.
Weitere Einstellungen
Neben den genannten Plugins habe ich noch eine weitere, kleine Anpassung vorgenommen. In der Datei wp-config.php
habe ich vor einiger Zeit den Eintrag define('WP_POST_REVISIONS', 5);
hinzugefügt. Dieser bewirkt, dass maximal fünf Revisionen pro Blogpost vorgehalten werden. Damit sind die jeweils fünf neuesten Revisionen gemeint. Ältere werden automatisch ersetzt. Das begrenzt die vorhandenen Revisionen direkt mittels Einstellung. Die dann noch vorhandenen Revisionen lösche ich mit dem Plugin Better Delete Revision.
Fazit
WordPress bietet eine Vielzahl verschiedener Plugins zur Auswahl. Die richtigen zu finden ist dadurch gar nicht so einfach. Ich hoffe, ich kann mit dieser Übersicht einen Beitrag dazu leisten, da sich die Plugins im täglichen Einsatz auf diesem Blog bewährt haben. Bei Änderungen werde ich den Beitrag auf jeden Fall aktualisieren.
Wer weitere Plugins empfehlen kann, darf gerne ein Kommentar hinterlassen :).
Update vom 27. Juni 2014
Ich habe die beiden Plugins „Peter’s Post Notes“ und „Publish Confirm“ hinzugefügt.
Auf der Suche nach neuen, interessanten und geeigneten WP-Plugins bin ich gerade wieder ein bisschen schlauer geworden. Vielen Dank, für die tolle und ausführliche Auflistung.
beste Grüße
Anja
Hallo Anja,
vielen Dank. Freut mich, dass ich helfen konnte.
Ich habe gerade zwei weitere Plugins zur Liste hinzugefügt, wie das Update verrät.
Viele Grüße,
Fabian
Hallo, ich möchte das plugin download manger nutzen. Dabei sollen Pakete angelegt werden, bei denen man entscheiden kann, ob alle oder nur ein paar heruntergeladen werden. Wo kann ich das denn einstellen? Kannst du mir vielleicht weiterhelfen?
Vielen Dank!