Mit den Jahren kristallisieren sich einige Anwendungen heraus, die ich immer wieder und recht zügig auf neue Systeme installiere. Bei mir sind das – Stand heute – zwei ständige Begleiter, die ich auf Windows-Systeme installiere. Eine der Anwendungen nur auf Host-Systeme. Die andere sowohl auf Host- als auch auf Gast-Systeme.
Diese beiden Anwendungen möchte ich hier kurz vorstellen und die Vorzüge aufzeigen. Weitere wichtige Werkzeuge, sowohl für den normalen Windows-Alltag als auch für (.NET) Entwickler, habe ich in einem Artikel für die windows.developer zusammengefasst.
Clover
Die erste Anwendung nennt sich Clover. Dahinter verbirgt sich eine Erweiterung für den Windows Explorer, die Tabs zu eben diesem Windows Explorer hinzufügt. Diese Tabs ähneln dem Browser Chrome.
Um die Funktionalität nutzen zu können, ist nach dem Download des zip-Archivs nur eine Installation notwendig. Das erledigt die ausführbare Datei im zip-Archiv anstandslos. Danach ersetzt Clover sozusagen die Funktionen vom Windows Explorer. Also immer wenn ein Explorer Fenster geöffnet wird, erscheint Clover und fügt beispielsweise den Ordner als Tab ein. Allerdings nicht nur für den Explorer an sich. Sondern auch für die Systemsteuerung, um nur ein Beispiel zu nennen. Alle Anwendungen, die etwas mit dem Windows Explorer zu tun haben, werden ab sofort in Clover als Tab dargestellt. Nur als Hinweis am Rande, weil das vielleicht nicht gewünscht ist. Ich persönliche finde das hervorragend, da ich jetzt nicht mehr verschiedene Stellen nach Informationen durchsuchen muss, sondern sofort weiß, wo ich zu suchen habe. Abbildung 1 zeigt Clover im Einsatz.
Im oberen Bereich gibt es noch eine Leiste für Lesezeichen. Diese und die Tabs erinnern deutlich mehr an einen Browser als an den alten Windows Explorer :). Daneben gibt es noch weitere Erleichterungen. Ein Tab kann beispielsweise mit der mittleren Maustaste geschlossen werden. Die mittlere Maustaste ist ebenfalls für das Öffnen eines beliebigen Objekts in einem neuen Tab zuständig. In den Einstellungen verbirgt sich zudem die Option, die in der vorherigen Session geöffneten Tabs beim erneuten Öffnen wieder anzuzeigen. Auch das war schon des Öfteren sehr hilfreich.
Alles in allem eine hervorragende Erweiterung die ich nur wärmstens empfehlen kann. Die aktuelle Version 3.0.406 unterstützt Windows XP, Windows 7 und Windows 8. Clover macht sich im Übrigen auch in virtuellen Maschinen sehr gut. Es ist also die Anwendung, die ich nicht nur auf Host-Systeme installiere.
f.lux
Als zweites installiere ich regelmäßig die Anwendung f.lux. Sie sorgt dafür, dass sich, ab einem bestimmten Zeitpunkt, die Farbtemperatur der angeschlossenen Bildschirme verändert. Auf der Webseite wird das Programm mit Phänomenen beworben, die jeder kennen wird, der viele Stunden des Tages am Rechner verbringt. Insbesondere, wenn es sehr früh oder sehr spät ist.
Ich denke jeder kennt den gespenstischen blauen Schein, der Leute umgibt, die vor dem Bildschirm sitzen. Oder wenn der Rechner eingeschaltet wird und es noch recht dunkel ist. Teilweise fühle ich mich dann immer wie geblendet. Hintergrund ist, dass Bildschirme so konzipiert sind, Licht ähnlich der Sonne zu emittieren. Dieses Licht hat einen hohen Blauanteil, was zu dem oben geschilderten blauen Schein führt. Abbildung 2 zeigt die sehr minimalistische Oberfläche von f.lux.
Wie die Abbildung zeigt, ist der Screenshot kurz vor dem Tag-Nacht-Wechsel entstanden. Im Moment ist das circa um 21:30 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit. Dann ändert sich die Farbtemperatur von 6.500 Kelvin (Tag) auf 3.400 Kelvin (Nacht). Das ist ein sehr deutlicher Unterschied, der am Anfang recht komisch wirkt.
Lange musste ich mich allerdings nicht daran gewöhnen. Die Vorteile fallen sehr schnell auf. Ich werde bei der Bildschirmarbeit deutlich weniger geblendet, habe weniger Kopfschmerzen und kann auch früh Morgens auf den Bildschirm gucken, ohne gleich ein neues Paar Augen zu brauchen. Da Screenshots von dem Farbwechsel nichts bringen und meine Fotos deutlich zu schlecht sind, kann ich nur empfehlen, es selbst einmal auszuprobieren.
Der Download von f.lux steht für Mac, Linux, Windows und iPhone/iPad zur Verfügung. Unter Windows erledigt ein Setup die Installation ohne Probleme. Beim ersten Start sollte direkt der eigene Standard eingestellt werden. Der bestimmt nämlich, zur welcher Uhrzeit der Tag-Nacht-Wechsel genau stattfindet und passt sich dem Jahresverlauf an. Da f.lux die Farbtemperatur der Bildschirme global regelt und es hier überhaupt keine lokale Einstellung gibt, installiere ich die Anwendung nur auf Host-Systemen.
Auch hier eine sehr klare Empfehlung meinerseits. Einfach mal ausprobieren und dem Wechsel der Farbtemperatur eine Chance geben :). Wer übrigens wieder den Nacht-Tag-Wechsel mitbekommt, ist entweder sehr früh aufgestanden oder saß eindeutig zu lange vor dem Bildschirm ;).
Ich freue mich immer über weitere, nützliche Tools. Einfach mailen oder direkt in die Kommentare schreiben.
Was ich auch sehr nützlich finde ist Workrave. (http://www.workrave.org/)
Bringt einen dazu, doch hin und wieder mal ne Pause zu machen und vlt. sogar einige Übungen. 🙂
Cooler Vorschlag :). Vielen Dank dafür. Kannte ich noch gar nicht.
QTTabBar 1.5.0.0 Beta2 ist die Anwendung, auf die ich nicht verzichten möchte. Dahinter verbirgt sich auch eine Erweiterung für den Windows Explorer ähnlich Clover, die Erweiterung fügt Tabs hinzu und bietet viele zusätzliche Funktionen.
Siehe: http://sourceforge.net/projects/qttabbar/
Ich möchte nicht mehr auf ConEmu verzichten. Das ist eine erweiterte Windows Console. Unterstützt Tabs und Bookmarks für die Lieblings Tools.
Siehe: https://code.google.com/p/conemu-maximus5/