Weiter geht es mit dem dritten Teil der Serie. Zum jetzigen Zeitpunkt ist die Hardware vorhanden und die notwendige Software installiert. Hoffentlich auch ohne große Zwischenfälle :). Wer doch noch Fragen hat, darf gerne einen Kommentar hinterlassen oder mich über andere Kanäle kontaktieren.
Das Thema dieses Teils der Serie lässt sich mit einem Wort beschreiben: Konfiguration. Denn wo Hard- und Software zusammenarbeiten sollen, müssen in der Regel viele Dinge eingestellt werden. So ist das auch beim Raspberry Pi und bei Raspbmc. Wobei sich der Großteil der Einstellungen schon auf letztere Komponente bezieht.
Da die Konfiguration etwas umfangreicher ist, habe ich sie auf zwei Teile aufgeilt. So konnte ich die Themen etwas entzerren und ein paar Schwerpunkte setze. Jetzt geht es um die allgemeine Konfiguration, damit das Mediacenter erst einmal funktioniert. Dann mal auf ins Abenteuer…
Mittlerweile ist die aktualisierte Serie „Raspberry Pi 2 als Mediacenter mit OSMC“ zum Raspberry Pi als Mediacenter erschienen. Da dort die aktuelle Hard- und Software beschrieben wird, ist es empfehlenswert, diese Serie zum Bau eines Mediacenters mit dem Raspberry Pi zu nutzen. Am besten beginnend beim ersten Beitrag. Alle weiteren Blogposts sind dort verlinkt:
Dieser Blogpost ist Teil einer Serie zum Thema „Raspberry Pi als Mediacenter mit Raspbmc“. Im Rahmen dieser Serie sind die folgenden Teile erschienen. Der jeweils aktuelle Beitrag ist hervorgehoben.
- Teil – Raspberry Pi als Mediacenter mit Raspbmc (Hardware)
- Teil – Raspberry Pi als Mediacenter mit Raspbmc (Software)
- Teil – Raspberry Pi als Mediacenter mit Raspbmc (Konfiguration I)
- Teil – Raspberry Pi als Mediacenter mit Raspbmc (Konfiguration II)
- Teil – Raspberry Pi als Mediacenter mit Raspbmc (Performance)
- Teil – Raspberry Pi als Mediacenter mit Raspbmc (Tipps & Tricks)
- Teil – Raspberry Pi als Mediacenter mit Raspbmc (Gesamtfazit)
Konfiguration I
Mittlerweile haben wir einen lauffähigen Raspberry Pi inklusive initialer Raspbmc-Installation. Ein Internetzugang ist auch vorhanden. Entweder über Kabel oder WLAN. Nach dem ersten Einschalten wird die Raspbmc-Software auf dem USB-Stick entpackt, sowie die Bootpartitionen eingerichtet und alles vorkonfiguriert. Nun geht es um die konkrete Konfiguration von Raspbmc. Denn das ein oder andere muss noch eingestellt werden. Wie auf den folgenden Screenshots zu sehen ist, setze ich die Standardoberfläche Namens Confluence ein. Raspbmc wird damit ausgeliefert, so dass keine Änderungen notwendig sind. Mir reicht das schlichte Aussehen absolut aus. Zudem ist diese Oberfläche recht schnell und verbraucht nicht viel Leistung durch aufwändige Animationen beziehungsweise grafische Elemente. Nichtsdestotrotz ist das natürlich Geschmacksache. Für die Konfiguration meines Mediacenters habe ich im Übrigen eine USB-Tastatur angeschlossen. Wirklich erforderlich ist das nicht, da auch alle Optionen über eine kompatible Fernbedienung vorgenommen werden können. Hin und wieder nervt aber die Navigation darüber und längere Zeichenketten, wie beispielsweise Passwörter, lassen sich auch deutlich besser über eine Tastatur eingeben. Die Konfiguration einer anderen Remote-Steuerung ist Bestandteil des nächsten Teils.
Allgemeine Konfiguration
Ist die Raspbmc-Software das erste Mal gestartet, wandert unsere Aufmerksamkeit direkt Richtung dem Menüpunkt „Programme“ | „Raspbmc Settings“ (Abbildung 1). Dahinter verbirgt sich das hauseigene Konfigurationsprogramm, das sowohl spezifische Einstellungen für XBMC als auch den Raspberry Pi zusammenfasst. Die oberen beiden Menüpunkte zur Netzwerkkonfiguration und zu den sogenannten Nightly Builds sind momentan nicht wichtig. Die dortigen Standardeinstellungen passen in der Regel wunderbar. Der dritte Punkt mit Namen „System Configuration“ enthält aber einige interessant Einstellungen. Unter dem Oberpunkt „System Upgrades“ habe ich die Einstellungen wie in Abbildung 2 vorgenommen. Essentiell ist nur die erste Option, so dass die Raspbmc-Software immer auf dem aktuellen Stand gehalten wird. Etwas weiter unten geht es dann um die Geschwindigkeit des Raspberry Pi. Ich habe mich für die Konfiguration „Fast“ entschieden, wie Abbildung 3 zeigt. Diese übertaktet alle Komponenten, wie CPU und GPU. Bisher habe ich mit der Einstellung keine Probleme gehabt. Zu guter Letzt gibt es noch eine Dienste, die entweder deaktiviert oder aktiviert werden können (Abbildung 4). Für mich ist nur der SSH Server für eine Remote-Verbindung und die Remote Control wichtig. Alle anderen Dienste habe ich aus Gründen der Performance deaktiviert. Vor allem der Samba- und der VNC-Server können viel Leistung beanspruchen. Letzterer bis zu 60% der CPU-Leistung. Auch, wenn gar keine VNC-Verbindung aktiv ist. Das Kapitel zu Tipps und Tricks verrät, wie ein eigenes Schell-Skript dazu genutzt werden kann, den VNC-Server nur bei Bedarf zu aktivieren, ohne das grafische Menü von Raspbmc nutzen zu müssen.
- Abb. 1: Menüpunkt für die Raspbmc-Konfiguration.
- Abb. 2: Einstellungen zum Verhalten der Softwareupdates.
- Abb. 3: Performance-Profil für den Raspberry Pi.
- Abb. 4: Dienste des Raspbmc aktivieren oder deaktivieren.
Noch ein kleiner Hinweis zum Übertakten: nur weil es bei meinem Raspberry Pi funktioniert, heißt das natürlich nicht, dass das überall so ist :). Daher kann ich natürlich auch keine Garantie für Schäden oder ähnliches übernehmen. Das Übertakten geschieht immer auf eigene Gefahr! Damit sind wir auch schon mit den allgemeinen Einstellungen des Raspberry Pi durch. Jetzt geht es noch um die Einrichtung von Quellen und um die spezifischen Einstellungen, die ausschließlich die XBMC-Software betreffen.
Einrichtung der Quellen
Beginnen möchte ich mit etwas sehr wichtigem: den Quellen. Ohne eine Quelle, die zu Raspbmc hinzugefügt wurde, werden keine Medien angezeigt, was auch ein Abspielen unmöglich macht. Abbildung 5 zeigt den Startbildschirm mit den drei Menüpunkten, um die es in diesem Abschnitt geht: Videos, Filme und TV-Serien. Um die Einträge Filme und TV-Serien müssen wir uns aber nur indirekt kümmern. Die Aufgabe, dort Inhalte anzuzeigen, übernimmt Raspbmc für uns. Wenn denn die korrekten Quellen vorhanden sind und auch angegeben ist, was sich hinter diesen Quellen verbirgt. Über den Unterpunkt Dateien öffnet sich ein Fenster wie in Abbildung 6. Hier gibt es den Punkt „Videos hinzufügen“. Genau das ist geplant. Die schon vorhandenen Einträge „Filme“ und „Serien“ kommen durch meine bisherige Konfiguration zustande und sind bei einer frischen Installation nicht vorhanden. Auf den Menüpunkt „Videos hinzufügen“ folgt ein Fenster mit – unter anderem – einer „Durchsuchen“ Schaltfläche. Diese öffnet das Fenster aus Abbildung 7. Da ich meine Daten auf einer Netzwerkfestplatte speichere, greife ich über das NFS-Protokoll auf diese zu. Das hat einige Vorteile. Beispielsweise brauche ich keinen extra Samba-Server auf dem Raspberry Pi laufen zu lassen, der wiederum Ressourcen beanspruchen würde. Beim erstmaligen Zugriff auf eine NFS-Festplatte kann es die ein oder andere Sekunde dauern, bis der Zugriff gelingt. Hier ist Geduld gefragt. Nach diesem erstmaligen Zugriff ist die Geschwindigkeit sehr gut. Etwas durch die Verzeichnisse navigiert, komme ich zu einer Ansicht, die in Abbildung 8 zu sehen ist. Ich habe die Musik, Bilder und Videos voneinander getrennt und in verschiedenen Freigaben untergebracht. Das Verzeichnis Videos enthält dabei sowohl Filme als auch Serien. Abbildung 9 zeigt im Falle der TV-Serien einige Einstellungen. Zuvor habe ich das Verzeichnis Serien ausgewählt. Diese Einstellungen sind wichtig, denn durch sogenannten Scaper auf der linken Seite weiß Raspbmc erst, um welche Quelle es sich genau handelt. Die Schaltfläche Einstellungen links öffnet das Fenster aus Abbildung 10. Hier können noch einige weitere Einstellungen vorgenommen werden. Ganz nach Geschmack und Laune. Die gleiche Prozedur, also das Hinzufügen eines Verzeichnisses und dessen Einstellungen, muss auch für die Filme durchgeführt werden. Anschließend sind die beiden Quellen in Raspbmc vorhanden.
- Abb. 5: Startbildschirm mit den drei Menüpunkten, um die es geht.
- Abb. 6: Hinzufügen von Dateien aus verschiedenen Quellen.
- Abb. 7: Auswahl des Quell-Verzeichnisses.
- Abb. 8: Verschiedene Freigaben auf meiner Netzwerkfestplatte.
- Abb. 9: Spezifische Einstellungen für die Quelle.
- Abb. 10: Einstellungen für den sogenannten Scapper.
Abbildung 11 zeigt einen Dialog für weitere Optionen der einzelnen Verzeichnisse. Im Hintergrund ist zu sehen, dass nun einige Verzeichnisse doppelt vorkommen. Dieser Dialog ist entweder über eine Maus mit der rechten Maustaste erreichbar oder über eine angeschlossene Tastatur mittels der Taste C. Hier kann die Quelle beispielsweise nachträglich bearbeitet oder gelöscht werden. Immer wenn Optionen geändert werden, folgt eine Sicherheitsabfrage und die Abfrage, ob die Datenbank bereinigt werden soll. Abbildung 12 zeigt dazu ein Screenshot. Bei geänderten Verzeichnissen ergibt diese Option viel Sinn, denn dadurch werden die Inhalte aktualisiert. Sollte das einmal alles nichts nützen, gibt es noch auf der linken Seite ein Menü. Dort kann die Bibliothek aktualisiert werden (siehe Abbildung 13). Dann wird die gesamte Bibliothek nach verwaisten Einträgen gescannt, alte gelöscht und neue Einträge über die Quellen hinzugefügt. In der Regel ist dann wieder alles in Ordnung.
- Abb. 11: Weitere Optionen für Verzeichnisse im Kontextmenü.
- Abb. 12: Bereinigen der Datenbank, wenn Quellen angepasst werden.
- Abb. 13: Kompletter Scan der Datenbank, um verwaiste Einträge zu finden.
Änderungen an der Oberfläche
Zum Schluss sind noch einige allgemeine Optionen zu empfehlen. Die betreffen nicht direkt den Raspberry Pi, sondern die installierte Software Raspbmc beziehungsweise das ursprüngliche XBMC. Die Einstellungen befinden sich hinter dem Menüpunkt „Einstellungen | Darstellung“. Abbildung 14 zeigt das Hauptfenster. Zuerst kümmern wir uns um Einstellungen den Skin betreffend. Also dem Layout des Mediacenters. Wie bereits erwähnt, nutze ich nutze den Skin Confluence, der standardmäßig mit installiert wird. Wie Abbildung 15 zeigt, deaktiviere ich zuerst den RSS-Newsfeed. Dieser beansprucht viel Leistung und da mich die Informationen eh nicht wirklich interessieren, ist es für mich nur logisch, ihn zu deaktivieren. Im gleichen Dialog gibt es auch die Einstellungen für den Skin. Dort deaktiviere ich immer einige Oberflächenelemente, wie in Abbildung 16 zu sehen ist. Im Hauptmenü, also dem Startbildschirm vom Mediacenter, möchte ich nur die Videos, die Filme und die TV-Serien als Menüeinträge angezeigt bekommen. Bilder habe ich auf dem Mediacenter nicht und Dinge wie Programme oder Wetter blende ich aus, damit es erstens übersichtlicher ist und zweitens keine unbeabsichtigten Einstellungen vorgenommen werden. Der Menüpunkt Videos ist übrigens nur wichtig, wenn andere Mediendateien als Spielfilme oder TV-Serien vorhanden sind. Beispielsweise das Hochzeitsvideo oder ein Video vom letzten Urlaub. Diese werden in diesem Menüpunkt angezeigt. Zu guter Letzt stelle ich unter Sprache & Region ebendiese ein, damit beispielsweise die Uhr korrekt ist, wie Abbildung 17 zeigt. Zur Oberfläche sind das schon alle Optionen.
- Abb. 14: Optionen zur Darstellung.
- Abb. 15: Den RSS-Feed aus Gründen der Performance deaktivieren.
- Abb. 17: Sprache und Region einstellen.
Im Groben und Ganzen waren das die wichtigsten Einstellungen rund um die Software Raspbmc. Natürlich lassen sich noch viele Dinge mehr optimieren. Für ein funktionsfähiges Mediacenter ist das aber zunächst nicht erforderlich. Trotzdem möchte ich gerne im zweiten Teil der Konfiguration auf einige Besonderheiten und weitere Details eingehen.
Zwischenfazit
Der dritte Teil der Serie hat uns ein ganzes Stück näher zum Mediacenter gebracht. Eigentlich sind wir schon am Ziel, denn durch die oben beschriebenen Konfigurationen ist das wichtigste erledigt, um Videos abspielen zu können. Im zweiten Teil zur Konfiguration, beziehungsweise dem vierten Teil der Serie, geht es um ein paar zusätzliche Einstellungen. Diese betreffen diverse Addons und die Fernsteuerung, beispielsweise über ein Tablet.
Servus… wo finde ich denn im Kapitel 3 „ort deaktiviere ich immer einige Oberflächenelemente, wie in Abbildung 16 zu sehen ist“? Die Abbildung 16 finde ich nicht.
Ansonsten eine sehr geile Seite… danke!
Hallo, hab die Installation nach dieser Beschreibung vorgenommen, wie stelle ich das System auf deutsch um?
VG
Bernhard