Und wir sind am Ende der Reise angelangt. Ich hoffe, ich konnte allen ein paar Infos auf den Weg zum eigenen Mediacenter mitgeben :). Das Thema lag mir am Herzen, weil ich häufig dazu gefragt werde. Zudem wollte ich auch endlich mal eine Blogserie schreiben. Nach etwas über einem Jahr, in dem mein Mediacenter jetzt läuft, wurde das auch mal Zeit.
In diesem letzten Teil geht es, im weitesten Sinne, um einen kleinen Blick über den Tellerrand. Ist eine XBMC-Installation auf einem Raspberry Pi wirklich die einzige Lösung? Ist der Raspberry Pi an sich als Hardware unersetzlich oder gibt es auch hier Alternativen?
Auf diese Fragen möchte ich eingehen, wenn auch nur knapp. Denn um alles aufzuschreiben, reicht auch eine Serie von sieben Blogposts nicht aus. Ich denke also, dass ich von Zeit zu Zeit noch Beiträge ergänzen werde. In welche Richtungen diese Beiträge aber genau gehen, weiß ich aktuell noch nicht.
Mittlerweile ist die aktualisierte Serie „Raspberry Pi 2 als Mediacenter mit OSMC“ zum Raspberry Pi als Mediacenter erschienen. Da dort die aktuelle Hard- und Software beschrieben wird, ist es empfehlenswert, diese Serie zum Bau eines Mediacenters mit dem Raspberry Pi zu nutzen. Am besten beginnend beim ersten Beitrag. Alle weiteren Blogposts sind dort verlinkt:
Dieser Blogpost ist Teil einer Serie zum Thema „Raspberry Pi als Mediacenter mit Raspbmc“. Im Rahmen dieser Serie sind die folgenden Teile erschienen. Der jeweils aktuelle Beitrag ist hervorgehoben.
- Teil – Raspberry Pi als Mediacenter mit Raspbmc (Hardware)
- Teil – Raspberry Pi als Mediacenter mit Raspbmc (Software)
- Teil – Raspberry Pi als Mediacenter mit Raspbmc (Konfiguration I)
- Teil – Raspberry Pi als Mediacenter mit Raspbmc (Konfiguration II)
- Teil – Raspberry Pi als Mediacenter mit Raspbmc (Performance)
- Teil – Raspberry Pi als Mediacenter mit Raspbmc (Tipps & Tricks)
- Teil – Raspberry Pi als Mediacenter mit Raspbmc (Gesamtfazit)
Ein Blick über den Tellerrand
Aber nicht nur um Alternativen bei der Hard- und Software dreht sich dieser Beitrag. Ich möchte auch etwas zur Realisierung beziehungsweise Lösung sagen, die jetzt am Ende herausgekommen ist. Im August 2013 habe ich den Raspberry Pi mit Raspbmc konfiguriert und seither recht häufig im Einsatz gehabt. Das ein oder andere ist mir dabei aufgefallen.
Weitere Hardware
Fange ich einfach mal mit der Hardware an. Neben dem Raspberry Pi gibt es noch viele weitere Modelle, die, unter anderem, als Basis für ein Mediacenter einsetzbar sind. Zu nennen sind da sicherlich die folgenden, sogenannten Single-Board-Computer:
- Cubieboard
- Odroid-X2
- PandaBoard ES
- BeagleBoard-XM
- VIA APC
- MinnowBoard
- CuBox
- Utilite
Und das sind nur einige, von denen ich persönlich gehört habe oder von denen auf anderen Blogs häufiger die Rede ist. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, denn das ist sie sicherlich alles andere.
Der zusätzliche Leistungsgewinn unterscheidet sich von Board zu Board. Teilweise gibt es schon Dual- oder gar Quad-Core ARM Prozessoren, mit weit über einem Gigabyte Arbeitsspeicher. Häufig ist auch Flash-Speicher direkt mit verbaut und die I/O-Anschlüsse sind zahlreicher.
Zusätzliche Leistung beziehungsweise Ausstattung allgemein bedeutet aber auch immer einen höheren Preis. Mit 40-60 Euro sind einige der Boards nur etwas teurer als der Raspberry Pi. Die Preise reichen aber auch durchaus über die 150 Euro Grenze hinaus, was schon einiges mehr ist. Auch bei Mini-Computern verhält es sich wie so häufig in der IT-Welt. Mehr Leistung und größere Ausstattung müssen bezahlt werden.
Ob die größere Hardware sein muss, kommt immer auf die Anwendungsfälle an. Manchmal muss es etwas größeres als der Raspberry Pi sein. Für ein Mediacenter, wie ich es in den letzten sechs Teilen vorgestellt habe, reicht der Pi aber absolut aus.
Eine gute Liste inklusive detaillierter Beschreibung zur Ausstattung findet sich auf raspberrypi-kaufen.de.
Weitere Software
Auch bei der Software gibt es eine umfangreichere Auswahl als Raspbmc. Bei der Auswahl der Software stellt sich zunächst die Frage, welche Aufgabe der Raspberry Pi in Zukunft übernehmen soll. Ist der Einsatz von XBMC geplant, ergibt sicherlich eine auf XBMC angepasste Distribution Sinn. Dadurch lässt sich viel Aufwand sparen, nicht nur bei der Installation. Ganz allgemein tauchen immer wieder folgende Distributionen auf meinem Radar auf. Auch hier erhebt die Liste wieder keinen Anspruch auf Vollständigkeit:
- OpenELEC
- Xbian
- RasPlex
Sicherlich gibt es noch eine ganze Reihe mehr. Ausprobiert habe ich noch keine Distribution aus der Liste. Ich war und bin mit Raspbmc sehr zufrieden. Es gibt viele vergleichende Blogposts, die Vor- und Nachteile der jeweiligen Distribution gegeneinander aufführen, so dass eine Entscheidung vielleicht einfacher fällt.
Bewertung der Lösung
Wie ich in der Serie schon des Öfteren geschrieben habe, bin ich mit der Lösung sehr zufrieden. Sonst würde ich die Kombination aus Raspberry Pi und Raspbmc auch nicht schon über ein Jahr lang betreiben, sondern hätte mich schnell nach Alternativen umgesehen.
Die Stabilität gefällt mir. Hin und wieder habe ich das Gefühl, dass die Updates nicht eingespielt werden. Warum es hier hakt, weiß ich auch nicht genau. In so einem Fall darf der Raspberry Pi einmal neustarten. Beim Hochfahren werden dann die neuen Dateien heruntergeladen und installiert. Allerdings mache ich das auch nur wenn es mir zwischendurch aufgefallen ist. Ich unterziehe den Raspberry Pi keiner regelmäßigen Wartung oder ähnliches. Für diese Serie habe ich einige Male neu gestartet, um ordentliche Screenshots zu bekommen. Davor hatte der Pi eine Uptime von etwas über 50 Tagen. Finde ich völlig in Ordnung. Bisher habe ich auch noch keine Probleme mit der Stromversorgung oder ähnlichem gehabt. In einigen Berichten habe ich gelesen, dass der Pi beziehungsweise das Netzteil irgendwann aufgeben, wenn er dauerhaft eingeschaltet ist. Glücklicherweise ist mir das bisher noch nicht passiert.
Auch die Integration mit anderen Lösungen gefällt mir gut. Die Kommunikation mit meinem Fernseher klappt gut und Plugins für die Mediathek und Co. sind ebenfalls benutzbar. Was mir fehlt sind Lösungen für Watchever und andere Streaming-Anbieter. Der Grund sind Lizenzprobleme, da der Raspberry Pi lizenzfrei konzipiert wurde. Viele Streaming-Anbieter setzen aber bei ihrer Lösung auf Silverlight, so dass es hier schon zu Problemen kommt. Ich hoffe, hier macht es Netflix, das in Kürze in Deutschland starten soll, anders. Wenn dieser Anbieter, oder irgendwann auch andere, es schafft, den Markt für Lösungen wie den Raspberry Pi zu öffnen, werden sich wohl viele Leute überlegen, ob sie das Angebot nicht mindestens testen. Für mich ist das mittlerweile der Hauptgrund, warum ich noch kein Streaming-Angebot getestet habe. Mein Fernseher unterstützt es leider nicht direkt und ich möchte mir einfach keine Spielekonsole oder ähnliches ins Wohnzimmer stellen, nur um damit einen völlig fremden Dienst nutzen zu können.
Noch habe ich Hoffnung, dass sich das irgendwann realisieren lässt :).
Mein Angebot
Wer sich die in dieser Serie beschriebene Prozedur nicht „antun“ möchte und auch keine Lust auf den Kauf der verschiedenen Komponenten hat, der kann sich gerne bei mir melden. Ich bin gerne bereit ein vollständig vorkonfiguriertes Raspbmc zu verschicken. Gerne auch mit Hardware und allen benötigten Komponenten. Dann müssten wir uns nur noch über den Preis einig werden und es kann direkt losgehen :). Aber das sollte nicht das Problem werden, vermute ich einmal.
Wer also ein Mediacenter haben möchte und es selber nicht aufbauen und konfigurieren will, kann sich gerne bei mir melden.
Gesamtfazit
Am 01. September 2014 fing es mit Teil 1 an. Nun ist die Serie zu Ende. Ich bin mit der Lösung zufrieden und wollte die Informationen gerne teilen. Auch wenn ich sicherlich an vielen Stellen etwas vergessen habe, was mir in den nächsten Wochen und Monaten wieder einfällt. Aber dann werde ich die betreffenden Teile einfach aktualisieren und eine Notiz hinterlassen, was sich geändert hat.
Feedback finde ich ja sowieso schon toll. In diesem Fall aber ganz besonders. Wenn jemandem etwas auffällt, was nicht ganz richtig ist oder verbessert werden kann, bitte ich um eine Nachricht oder um einen Kommentar beim betreffenden Teil. Dann versuche ich den Missstand so schnell wie möglich zu korrigieren.
Bis dahin wünsche ich allen „Happy Mediacentering“ ;).
Gratulation und vielen Dank für die gelungene Beschreibung, die auch für Neueinsteiger gut verständlich ist! Bin (auch) seit rd. 1 Jahr „dabei“ und hab doch wieder neues gelernt… 😉
Kleine Anmerkung – im Teil 6, die Seriennummer des Rapsberry ist auch direkt im XBMC zu lesen und im Teil 3 fehlt die Abb. 16.
Hallo,
danke für die gute Zusammenstellung.
Hab mich als kompletter Neuling dank deiner Seite gut gemacht.
Gibt es ein Addon bzw. ein Programm auf dem System das du vorgestellt hast, also auf dem XBMC, mit dem ich wie gewohnt im Internet browsen kann?
beste Grüße,
Hugo
Hallo Hugo,
schön zu hören und vielen Dank. Genau dafür ist die Serie gedacht.
Ein Programm/Plugin zum Surfen ist mir leider ad-hoc nicht bekannt.
Nach einer kurzen Recherche scheint es zwar das ein oder andere Plugin zu geben, allerdings sind diese wohl nicht sonderlich gut. Surfen mit Raspbmc, vor allem am TV angeschlossen, scheint wohl nicht so prickelnd zu sein.
Falls du mal über ein Plugin stolpern solltest, freue ich mich über einen Hinweis :).
Herzliche Grüße,
Fabian
Hallo und allerherzlichtes Dankeschön für diese Blogserie, informativ und meiner Meinung nach spannend geschrieben!
Ich beschäftige mich erst seit dem Erwerb einer Fire TV Box mit diesem Themenbereich. Ob ich nun durch diesen Blog zum Raspberry User werde, kann ich noch nicht sagen, aber Lust macht das schon. Eine Frage habe ich zur 24p Ruckelproblematik: ist dir das Problem bekannt? (Filme ruckeln dadurch das die Box – bzw. Android – kein 24p darstellen kann) Tritt das beim Raspberry Pi auch auf?
Nochmals Danke für die vielen Info’s und viele Grüße aus Hessen 😉
Roland
Mit dem neuen Raspberry Pi 2 müsste ja nun einfaches Surfen auch deutlich besser sein.
Die Navigation durch Menüs und das Starten von Streams ist jedenfalls spürbar besser geworden.
Hallo FLaSH,
ich schätze auch, dass der Leistungsschub vieles deutlich verbessern sollte.
Mein Raspberry Pi 2 ist gerade erst auf dem Weg. Bisher hatte ich keine Zeit, möchte aber die Blogserie gerne in Bezug auf den Pi 2 und OSMC komplett erneuern.
Viele Grüße,
Fabian
Gibt es denn schon eine Version für den neuen Raspberry Pi 2? Ich habe ihn aber das XBMC-Image, das ich auf der Raspberry-Webseite gefunden habe, läuft nicht darauf. Gibt es da noch eine andere Quelle oder mich ich ihn mir selbst zusammencompilieren?
Mittlerweile gibt es als Nachfolger für Kodi / Raspbmc eine neue Software.
Die nennt sich OSMC und funktioniert problemlos mit dem Pi2.
Der Vorteil ist, das alle Prozessorkerne unterstützt werden und die Performance deutlich besser ist. (Vorraussetzung ist natürlich eine schnelle SD-Karte)
Hier der Link: https://osmc.tv/2015/02/raspberry-pi-2-released-with-osmc-support/
Die Installation ist völlig problemlos.
Vielen Dank für den Hinweis. Arbeitet wirklich superschnell. Der Kauf des Pi 2 hat sich deshalb schon gelohnt. Da merkt man sofort die vier Kerne!
Hier habe ich auch ein Image gefunden.
Hallo Wolfgang,
freut mich, dass dir schon weitergeholfen wurde. Ich bin leider hinten dran mit dem Beantworten der Kommentare. 🙂
Mein Raspberry Pi 2 ist gerade auf dem Weg. Dann gibt es auch bald eine neue Serie zum Pi 2 und OSMC.
Viele Grüße,
Fabian
Hallo p_schlunz,
danke für deinen Kommentar, der Wolfgang anscheinend gut weitergeholfen hat. 🙂
Sobald mein Raspberry Pi 2 hier ist, gibt es auch endlich eine aktualisierte Fassung der Blogserie für OSMC.
Viele Grüße,
Fabian
Hallo,
vielen Dank für die ausführliche Beschreibung. Ich überlege seit einigen Wochen mir einen
Raspi anzuschaffen um meinen nicht so smarten Smart-TV aufzurüsten. Neben der Nutzung als Mediacenter interessiert mich auch die Nutzung von Airplay/Miracast/Widi.
Soweit ich weiß ist Airplay bereits in Kodi integriert, jedoch wird miracast/widi nicht unterstützt. Gibt es mit Raspbmc die Möglichkeit dies zu integrieren? Was ich erreichen will ist hauptsächlich Fotos/Videos die mit dem Smartphone gemacht wurden (Android/iOS) Kabellos auf dem TV an dem der Pi angeschlossen ist anzuschauen. Optimalerweise würde man den Bildschirm des Smartphones/Tablets/PC wie eben bei Airplay/Miracst/Widi fähigen Geräten spiegeln wollen. Dabei geht es keineswegs um hohe Auflösung oder aufwendiges Streaming von großen Videos. Eher um ‚Guck mal, ich hab ein neues Foto von XY‘ und schon sehen es alle auf dem TV.
Vielen Dank
SahLe
Ein super Blog. vielen Dank für die Arbeit.
Der Frage von SahLe möchte ich mich anschließen.
Wenn das möglich ist steht dem Kauf nichts mehr im Weg.
Gruss
Roland
Hallo SahLe,
hallo Roland,
vielen Dank für eure Kommentare.
Da bin ich leider auch überfragt. Ich meine mal gelesen zu haben, dass Miracast bald funktionieren soll. Eventuell über ein Plugin und nicht direkt integriert. Aber gefunden habe ich auf die Schnelle nichts.
Falls einer von euch das Problem in der Zwischenzeit lösen konnte, freue ich mich sehr über eine Nachricht. Ich arbeite an einer aktualisierten Fassung für den Raspberry Pi 2 und OSMC und möchte dann solche Dinge auch direkt mit ausprobieren.
Viele Grüße,
Fabian
Hallo,
habe einen Pi3 B und probiere mit verschiedenen os‘s rum.. habe diesen beitrag trotz, dass bereits ein komplett neuer mit osmc existiert, gerne und von 1-7 neugierig gelesen. Hut ab und ein großes lob, da dieser beitrag echt hilfreich und vor allem verständlich war. danke und weiter so… werd nun den osmc beitrag verschlingen 🙂