Schon im Februar diesen Jahres bin ich auf eine Challenge zum Thema Zucker, durch den Blog Healthy Habits, aufmerksam geworden. Da ich über das Thema schon länger mal nachgedacht hatte, war das die perfekte Gelegenheit, im Rahmen dieser Challenge, meinen Zuckerkonsum zu reduzieren und vermehrt darüber nachzudenken, wo überall Zucker drin ist und wo nicht (so viel 😉 ).
Mit diesem Beitrag möchte ich gerne ein paar meiner Erfahrungen aufschreiben und teilen, die ich im Februar in Form eines Anti-Zucker-Tagebuchs regelmäßig notiert habe. Die erste Woche noch täglich und sehr genau, anschließend dann nur noch zusammenfassend für einen groben Überblick. Denn es hat sich schneller als erwartet ein positives Verhalten in meinen Alltag eingeschlichen.
Die Challenge
Die Challenge selber fand im Februar diesen Jahres statt. Ist also mittlerweile schon einige Zeit her. Der Februar wurde gewählt, weil so nur 28 Tage zu bewältigen waren, was es für den Einstieg vielleicht etwas einfacher macht. 🙂
Es gab drei Schwierigkeitsgrade in der Challenge, die jeweils darauf abzielen, gewisse Dinge wegzulassen oder anders zu machen. Diese Level bauen aufeinander auf und ergänzen sich mit jedem Schwierigkeitsgrad. Bedeutet konkret, dass Level 2 die Regeln für Level 1 enthält und Level 3 wiederum auch das mit einschließt, was in Level 2 und 1 definiert wurde. Allerdings sind die Regeln eher als Empfehlung zu verstehen. Jeder kann für sich definieren, wie die Rahmenbedingungen der Challenge konkret aussehen sollen.
Hier ein (sehr) kurzer Abriss der Regeln:
- Level 1 – Verzichte auf Süßigkeiten.
- Level 2 – Verzichte auf Süßigkeiten und zuckerhaltige Getränke.
- Level 3 – Verzichte auf Süßigkeiten, zuckerhaltige Getränke sowie anderen Süßkram.
Genauere Infos sind in den beiden Artikeln zum Thema zu finden. Denn die Challenge fand nicht nur im Februar, sondern eine weitere auch im Juli statt.
Wie die Regeln aber schon deutlich machen, ist bewusst Spielraum eingebaut. Denn was Süßigkeiten jetzt genau bedeutet, insbesondere anderer Süßkram, muss jeder für sich selbst definieren und herausfinden. Auch schwanken die konsumierten Lebensmittel von Person zu Person stark. Der eine hat Schwierigkeiten mit Kuchen, jemand anderes mit Eis und eine dritte Person trinkt vielleicht zu viel Limonade und Co.
Meine Erfahrungen
Ich habe mich recht schnell für Level 3 entschieden. Zuckerhaltige Getränke konsumiere ich schon seit Jahren gar nicht mehr. Oder ganz selten in besonderen Situationen. Auf Süßigkeiten wollte ich schon gerne verzichten und so ergab es für mich Sinn, gleich mit Level 3 einzusteigen.
Während der Challenge habe ich ein Anti-Zucker-Tagebuch geführt. Circa die erste Woche lang habe ich dieses Tagebuch auch wirklich täglich geführt. Danach wurde es weniger, weil sich eine Routine etabliert hatte, so dass viele Tage, zumindest aus Sicht des Zuckers, recht ähnlich abliefen. Hauptsächlich habe ich folgende Dinge geändert/angepasst:
- Mein Müsli mit Schokoflocken habe ich komplett raus geworfen und durch ein Basis-Müsli ersetzt. Den süßen Anteil decke ich aktuell mit frischem Obst ab, wie zum Beispiel einem Apfel.
- Keine süßen Aufstriche mehr, von denen ich, insbesondere Honig, sonst immer recht viel gegessen habe.
- Da ich Abends öfters Quark esse, habe ich auch hier den Zucker in Form von Kirschen aus dem Glas weggelassen. Die sind gezuckert und, laut Verpackung, auch alles andere als Sparsam.
- Als Snack gab es nur noch Obst. Öfters Banane, um auf diesem Weg was Süßes in den Alltag zu bekommen. 🙂
- Süßes ist für mich natürlich Tabu. Was auch Eiß und sonstige Dinge einschließt.
Vermutlich habe ich an vielen Stellen noch weitere Schräubchen eingestellt, die mir jetzt aber entfallen sind und die ich auch im Tagebuch nicht notiert habe.
Folgende Dinge sind mir dabei aufgefallen:
- Das Müsli war am Anfang deutlich anders als gewohnt. Machte aber auch deutlich länger satt und ich kann davon nicht mehr so viel essen, als vorher mit einer großen Portion Zucker.
- Manchmal bemerke ich eine Art Hitzewallung nach dem Konsum von Zucker. Ist mir 3-4 Mal aufgefallen. Ob das Zufall war oder tatsächlich mit dem Zucker zu tun hat, kann ich allerdings nicht sagen.
- Ich habe etwas mehr Energie als vorher. Liegt vielleicht aber auch an einer anderen Ernährung, die automatisch greift, wenn auf Zucker (weitestgehend) verzichtet werden soll.
- Das Verlangen nach Zucker hat schon deutliche Züge einer Sucht. Denn das Verlangen nimmt ganz klar ab. Mehr dazu aber im nächsten Kapitel.
- Viele beschreiben, dass sich eine Art Schleier hebt, wenn weniger Zucker konsumiert wird. So als ob der Kopf/die Gedanken klarer werden und eine Arte Nebel verschwindet. So krass würde ich das vielleicht nicht direkt beschreiben, was vielleicht daran liegt, dass ich auch vorher schon viele Dinge nicht gegessen und vor allem kaum bis kein Zucker getrunken habe. Tendenzen in diese Richtung sind aber klar vorhanden.
- Lernen ohne Zucker ist definitiv möglich, denn im Februar hatte ich die Hauptzeit meiner Prüfungsphase. Vor der Challenge hätte ich Unmengen von Süßigkeiten und Co. konsumiert. 🙂 Diese Änderungen alleine verbuche ich daher schon mal als Erfolg.
Was ist daraus geworden?
Ich habe die Challenge nach dem Februar noch einige Tage weitergeführt. Dann ging es allerdings in den Urlaub, in dem ich immer noch auf die ein oder andere Sache verzichtet habe (ohne das es mir schwer gefallen ist). Allerdings habe ich schon deutlich mehr Zucker konsumiert als vorher. Nach dem Urlaub hat es sich dann wieder nach und nach eingeschlichen, dass ich deutlich mehr Zucker gegessen habe.
Einige Dinge sind allerdings auch geblieben. Das Müsli habe ich beibehalten und süßen Aufstrich esse ich seitdem auch weiterhin weniger. Alleine das macht einen ordentlichen Batzen Zucker aus, da das Müsli plus gezuckerte Kirschen circa 25g pro Portion enthält. Eine riesen Menge aus jetziger Sicht.
Im Mai habe ich die Challenge übrigens wiederholt, da ich einfach sehr gute Erfahrungen damit gemacht hatte. Danach habe ich den Habit auch einfach beibehalten und so schnell nicht vor, da großartig von abzuweichen. Wie oben schon kurz erwähnt, lässt das Verlangen nach Zucker sehr deutlich nach. Nach aktuell über zwei Monaten ist es nahezu vollständig verschwunden. Ich renne Abends nicht mehr wie ein Zombie durch die Wohnung, um irgendetwas Süßes zu finden, nur weil ich noch länger am PC sitze um irgendetwas zu erledigen. Ich fühle mich definitiv fitter, wacher und ich renne gefühlt nicht mehr gesteuert durch Zucker durch die Gegend, weil ich mich zwischendurch nicht mehr dabei erwische, wie ich daran denke, irgendetwas mit Zucker essen zu wollen. Gerade letzteres fühlt sich ziemlich gut und befreiend an.
Wie lange ich das noch mache und wie ich einen guten Mittelweg finde, weiß ich noch nicht genau. Hin und wieder möchte ich Zucker essen, beispielsweise zu besonderen Gelegenheiten. Im Großen und Ganzen will ich den Habit aber versuchen beizubehalten. Im Moment sieht es für mich so aus, als ob der großflächige Verzicht deutlich einfacher ist, als „nur ein Stückchen Schokolade“ zu essen. 🙂 Letzteres hat für mich noch nie funktioniert.
Für alle Interessierten biete ich mein Anti-Zucker-Tagebuch als Download an. Vielleicht interessiert es ja jemanden. Ist eine leicht überarbeitete und etwas gekürzte Version.
Mein Fazit
Ich kann die Challenge nur jedem ans Herz legen. Einfach um auszuprobieren, wie viel Zucker man wirklich braucht und ob die Einschränkung des Konsums große Schwierigkeiten bereitet oder nicht. Schaden, weniger Zucker zu essen, wird es sicherlich nicht. Ich habe dadurch herausgefunden, was ich wirklich essen möchte und was ich völlig überflüssig finde und vielleicht nur aus Sucht und/oder Verlangen gegessen habe.
Also gebt euch einen Ruck und probiert es. Muss nicht direkt ein Monat sein. Ein paar Wochen oder Tage sind schon ein guter Anfang. 🙂
Wer sich im Übrigen über diese Art von Post wundert: möglicherweise schreibe ich in Zukunft des Öfteren über solche Themen. Denn ob sich ein zweiter Blog dafür lohnt, kann ich aktuell noch schwer abschätzen.
Habt ihr auch Erfahrungen mit dieser Art von Challenges gemacht? Schreibt mir einen Kommentar oder eine Nachricht. Ich freue mich drauf.
Hallo Fabian,
vielen Dank für den Artikel. Bisher hatte ich noch keine Zucker-Challenge absolviert. War zwar in der Fastenzeit öfters im Kopf aber war nie sonderlich motiviert, weil ich mir schon dachte, dass ich nicht durchhalte..
Neulich habe ich das ganze dann mit Kohlenhydrate versucht. Und da Zucker ja zu Kohlenhydrate verwertet wird habe ich auch auf das verzichtet.
Mir fiel das ganze sehr schwer, da ich dann auch auf Obst verzichtet habe und somit mich quasi von Gemüse ernährt. ( Gemüse enthält ja auch Kohlenhydrate aber das habe ich außer Acht gelassen, sonst bleibt ja quasi gar nichts übrig).
Ich habe nicht lange durchgehalten. Es hat sich auf 2 Tage begrenzt. Gemüse zum Frühstück geht irgendwie gar nicht…
Habe daher die Woche über nach paar Ideen für Frühstück und Co gesucht und werde diese Woche nochmal ein Versuch starten.
Aber schon erstaunlich, wie sehr man sich nach süßen Dingen sehnt, wenn man mal drauf achtet und verzichten will…