Als ich im August/September 2014 die Serie zum Raspberry Pi als Mediacenter mit Raspbmc geschrieben habe, hätte ich nicht gedacht, dass das Tutorial und die Tipps & Tricks so gut ankommen. Denn auch jetzt noch, über ein Jahr später, werden die Blogposts zur Serie sehr häufig aufgerufen. Grund genug, eine weitere Serie auf die Beine zu stellen, die sich mit den Neuerungen im Bereich der freien Mediacenter-Software befasst.
Denn der Raspberry Pi 2 ist schon etwas länger auf dem Markt. Genauer gesagt seit dem 02. Februar 2015. Daher wird es Zeit, sich mit den Änderungen zu befassen und auch gleich einen Blick auf Kodi zu werfen, dem offiziellen Nachfolger von Raspbmc. Was es mit den ganzen Änderungen auf sich hat, was verbessert wurde und worauf auf jeden Fall zu achten ist, möchte ich gerne in dieser Serie näher behandeln.
Dieser Blogpost ist Teil einer Serie zum Thema “Der Raspberry Pi 2 als Mediacenter mit OSMC”. Im Rahmen dieser Serie sind die folgenden Teile erschienen. Der jeweils aktuelle Beitrag ist hervorgehoben.
- Teil – Der Raspberry Pi 2 als Mediacenter mit OSMC (Einführung)
- Teil – Der Raspberry Pi 2 als Mediacenter mit OSMC (Hardware)
- Teil – Der Raspberry Pi 2 als Mediacenter mit OSMC (Installation)
Wer ein Mediacenter mit dem Raspberry Pi 1 einrichten möchte, wird eventuell bei der vorherigen Serie zum Thema fündig. Zumindest was die Hardware anbelangt. Der Teil zur Software ist wieder in der aktuellen Serie relevant.
Organisatorisches
Zunächst ein paar organisatorische Dinge. Die vorherige Serie zum Raspberry Pi und Raspbmc hatte ich vorgeschrieben. Das bedeutet, ich konnte die einzelnen Teil in sehr kurzen Abständen (alle zwei Tage) veröffentlichen. Bei dieser Serie werde ich das nicht machen. Ich habe vor, die einzelnen Teile nach und nach zu schreiben und dann zu veröffentlichen. Ich verspreche mir davon, dass ich mit den Lesern und Leserinnen besser in Kontakt treten kann. Wenn ihr also Verbesserungsvorschläge und Kritik im Allgemeinen habt, euch etwas fehlt oder ihr schlicht einen Fehler findet, könnt ihr mir das gerne direkt mitteilen oder einen Kommentar unter dem jeweiligen Teil der Serie hinterlassen. Ich hoffe dann dieses Feedback direkt in einem der nächsten Teile berücksichtigen zu können. Zusätzlich bietet mir das die Möglichkeit, parallel mein neues System aufzusetzen. Denn vor einiger Zeit ist mir mein altes Mediacenter abgeraucht. Ich schätze, dass der Raspberry Pi nicht mehr wollte.
Als kleiner Nachteil entstehen dadurch größere Abstände zwischen den einzelnen Teilen. Wie groß diese zeitlichen Lücken sein werden kann ich noch nicht abschätzen. Allerdings muss ich auch etwas warten, weil ich erst einmal abwarten möchte, bis der Artikel einige Male gelesen wurde. Meine aktuelle zeitliche Situation lässt es aber auch nicht zu, die Teile direkt hintereinander beziehungsweise in einem kurzen Abstand hintereinander zu veröffentlichen. Zeit wird zwischen den Teilen also so oder so vergehen.
Der neue Raspberry Pi 2
Nun aber zum eigentlichen Inhalt der Serie. Anfangen möchte ich gerne mit einigen Infos zum neuen Raspberry Pi, dem Raspberry Pi 2.
Das neue Modell hat einige Updates bezüglich der Hardware und der Ausstattung bekommen. Dadurch eignet es sich noch besser für Aufgaben, die früher schlecht oder überhaupt nicht mit dem Pi realisierbar waren. Oft war die mangelnde Leistung dafür verantwortlich. Für ein Mediacenter hat es zwar auch so schon gut ausgereicht, mehr Leistung ist aber nie verkehrt. Schnellere Startzeiten, unter Umständen flüssigere Wiedergabe von Medien und beispielsweise eine deutlich reaktivere Menüführung sind mit dem Raspberry Pi 2 realisierbar.
Zu den Highlights der Neuerungen gehören der neue 900 MHz starke Quad-Core ARM Prozessor, 1 Gigabyte Arbeitsspeicher und die volle Abwärtskompatibilität mit dem Raspberry Pi 1. Gerade der neuere ARM Cortex-A7 Prozessor und der verdoppelte Arbeitsspeicher tragen enorm zur besseren Performance bei. Oft ist im Zusammenhang mit einem Mediacenter die Rede von 100% besserer Performance bei der Navigation. Bei Leistungsvergleichen schwirren Zahlen von 55% bis 100% besserer Performance verglichen mit dem Raspberry Pi 1 und Kodi (XMBC) durch den Raum. Ob das stimmt, beziehungsweise wie viel das gefühlt ausmacht, werden wir noch sehen. Denn technische Vergleiche durch gemessene Leistungsdaten sind zwar gut und schön, worauf es aber tatsächlich ankommt, ist die subjektive Wahrnehmung. Reagiert das Mediacenter flüssiger, ist es praktisch egal, woher die Verbesserung kommt und wie viel zusätzliche Leistung auf Seiten der Hardware da tatsächlich für notwendig waren.
Glücklicherweise, der Abwärtskompatibilität sei Dank, wird nicht viel neue Hardware als Zubehör benötigt, wie der zweite Teil zur Serie zeigt. Geändert hat sich nur der Kartenleser und die Leistungsaufnahme. Letztere in einem so geringen Maße, dass die Stromversorgung identisch ausfallen kann.
Wer an einem konkreten Vergleich der Hardware-Eigenschaften interessiert ist, kann beispielsweise einen Blick in den Wikipedia-Artikel zum Raspberry Pi 1 & 2 Vergleich werfen. Die dortige Liste vergleicht recht übersichtlich die wichtigsten Merkmale. Daher spare ich mir eine direkte Gegenüberstellung an dieser Stelle.
Was war Raspbmc?
Aber nicht nur am Raspberry Pi hat sich so einiges getan. Auch die Software, die ich in der alten Serie noch verwendet habe, hat einige Veränderungen mitgemacht.
In der alten Serie hatte ich auf Raspbmc gesetzt. Dabei handelte es sich um ein Betriebssystem für den Raspberry Pi, das direkt XMBC, also die Software für das Mediacenter, mitbrachte. Beide waren so gut aufeinander eingespielt und verzahnt, dass sie sich kinderleicht konfigurieren und in Betrieb nehmen ließen. Wie die verlinkte Webseite aber schon deutlich sagt, wird Raspbmc in seiner ursprünglichen Form nicht mehr weiterentwickelt. Aber keine Sorge, es wurde direkt durch einen würdigen Nachfolger beerbt. Genau dieser Nachfolger wird Grundlage für diese neue Serie sein.
Wer zwingend Raspbmc nutzen möchte, findet noch ein eigenständiges Image, dass mit Kodi ausgeliefert wird.
Was ist OSMC?
Wie schon kurz erwähnt, handelt es sich bei OSMC um den Nachfolger von Raspbmc. Die Abkürzung bedeutet im Übrigen Open Source Media Center. Dahinter verbirgt sich ein Open Source Mediaplayer, der 2014 gegründet wurde und auf Linux basiert.
OSMC ist das führende Mediacenter was die Features und die Community angeht. Gegen den Einsatz von OSMC spricht also überhaupt nichts, weswegen ich mich auch schnell dazu entschlossen hatte, auf OSMC als Software für die zweite Version meines Mediacenters zu setzen. OSMC setzt auf Kodi als Mediacenter Software.
XBMC wird Kodi
Aber was ist denn nun schon wieder Kodi? Die Frage lässt sich leicht beantworten. Raspbmc war, wie schon gesagt, ein Betriebssystem für den Raspberry Pi, das XBMC als Mediacenter-Software mitbrachte. Raspbmc ist die Raspberry Pi Version für XMBC. Daher auch der Name, der sich aus beiden Teilen zusammensetzt. OSMC ist der Nachfolger dieses Betriebssystem-Teils. Allerdings ist immer noch eine Software notwendig, die als Mediacenter fungiert, also Filme etc. pp. abspielen kann. Hier kommt Kodi ins Spiel.
XBMC wurde in einer Version zu Kodi umbenannt und wird jetzt, unter anderem, mit OSMC als Bundle zum Download angeboten. Wir sprechen hier also durchaus von einem neuen Softwarepaket, die dahinter liegenden Entwickler sind aber identisch. Zumindest was das Team an sich angeht. Die genaue Besetzung ist mir natürlich nicht bekannt.
Zusammengefasst lässt sich also sagen, dass OSMC eine Linux Distribution ist, die Kodi Huckepack als Software für das eigentliche Mediacenter mitbringt. OSMC ist eine minimale, selbst aktualisierende Linux Distribution, die Kodi als Front-End mitbringt. Da es sich um einen Linux Unterbau handelt, wird so Kodi für eine Vielzahl von Geräten zur Verfügung gestellt.
OSMC ist dabei bei weitem nicht die einzige Lösung. Das nächste Kapitel listet einige Alternativen zu OSMC auf.
Alternativen zu OSMC
Groß auf die Alternativen möchte ich an dieser Stelle gar nicht eingehen. Dazu könnte ich, aufgrund des Umfangs, noch einmal eine eigene Blogserie erstellen. Hier aber eine Liste von weiteren Distributionen:
- OpenELEC
- XBian
- Raspbian
- CarPC
- RetroPie
- Recalbox
- Arch Linux ARM
- Buildroot
Hier kann sich jeder, der Spaß am Ausprobieren hat oder mit OSMC nicht zufrieden ist, seinen Favoriten rauspicken. Die Auflistung habe ich hier entnommen.
Zwischenfazit
Damit sind wir schon am Ende der ersten Teils der Serie zum neuen Raspberry Pi 2 als Mediacenter mit OSMC. Bisher ist allerdings noch nicht viel passiert, sondern ich habe ein paar organisatorischen Dinge angesprochen und die Neuerungen betreffend der Hard- und Software erklärt.
Würdet ihr vielleicht, in einer späteren Serie, eventuell eine andere Distribution kennen lernen wollen? Beispielsweise OpenELEC? Ich bin mir da immer unsicher, was noch sinnvoll ist und was nicht. Aktuell scheint OSMC sehr verbreitet und mit Abstand das meist genutzte System zu sein.
Im nächsten Teil geht es dann um die konkrete Hardware. Was ist alles notwendig, was kostet das und welche Komponenten habe ich ausgewählt? Dazu dann demnächst mehr.
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