Schon im zweiten Halbjahr 2015 habe ich vermehrt Kurse zum LEGO Mindstorms EV3 gegeben. Dieser Trend wird sich sehr wahrscheinlich in diesem Jahr fortsetzen. Zumindest was das erste Halbjahr 2016 anbelangt. Was danach kommt, kann ich aktuell schwer abschätzen.
Bei meinen bisherigen Kursen sind mir immer wieder einige Dinge aufgefallen, die ich gerne mal mit diesem Beitrag zusammenfassen möchte. So kann sich eventuell jeder etwas besser informieren, was ihn in einem Kurs erwartet, in welche Richtung es so grundsätzlich geht und was vielleicht mitzubringen ist, damit der Kurse für alle ein Erfolg wird und vor allem sehr viel Spaß macht.
Wer Anmerkungen hat, meldet sich gerne ganz unkompliziert bei mir mit einer Nachricht. Ich nehme auch gerne Anmerkungen und Kritik entgegen, falls ihr schon mal bei einem Kurs wart und etwas nicht so gelaufen ist, wie ihr das vielleicht erwartet oder erhofft habt.
Was erwartet mich?
Ich glaube das fragen sich sicherlich viele. Insbesondere beim ersten Besuch eines Kurses zum Thema LEGO Mindstorms EV3. Grundsätzlich gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, so einen Kurs zu gestalten.
— 1. —
Die erste Möglichkeit ist, ich gebe Aufgaben oder Ideen zu Aufgaben vor, die ihr als Teilnehmer oder Teilnehmerin lösen könnt. Diese Ideen stammen dann aus vorherigen Kursen, aus abgewandelten Aufgabenstellungen der Industrie und aus interessanten Diskussionen mit anderen LEGO Mindstorms EV3 Begeisterten. Bei dieser Art Kurse ist sehr viel eigene Kreativität gefragt, weil eher am Ende einer Aufgabe eine mögliche Lösung besprochen wird. Meisten kommen alle Teilnehmenden aber zu einem Ergebnis, die in Summe so unterschiedlich sind, wie sie nur sein könnten.
— 2. —
Die zweite Möglichkeit ist, dass ihr als Teilnehmende mit Aufgaben auf mich zukommt. Dinge, die ihr schon lange einmal mit dem LEGO Mindstorms EV3 machen wolltet oder beispielsweise Dinge, die ihr vielleicht bisher nicht ganz verstanden habt. Dann können wir diese Aufgaben gemeinsam oder einzeln lösen und anschließend besprechen. Auch hier ist sehr viel eigene Kreativität und eigene Motivation gefragt.
— 3. —
Die dritte Möglichkeit geht eher in Richtung Frontalunterricht. Ich stelle Probleme und Aufgaben vorne vor und ihr baut diese nach. Dabei beantworte ich natürlich auch eure Fragen, aber in diesem Modus bin ich eher derjenige, der euch anleitet und euch Input gibt. Hier ist etwas weniger Kreativität im Spiel, als bei den anderen beiden Kursarten. Bisher war das aber die Art von Kurs, die ich am seltensten durchgeführt habe.
— Eine Mischung —
Und um das Ganze nicht wie starre Auswahlmöglichkeiten aussehen zu lassen: Natürlich sind auch beliebige Kombinationen möglich. Tatsache ist, dass die meisten Kurse auch aus unterschiedlichen Schritten bestehen. Am Anfang erzähle in der Regel ich etwas mehr, gegen Ende helfe ich dann meistens nur noch bei Fragen und größeren Problemen weiter. Mit den Hinweisen zur möglichen Unterrichtsgestaltung möchte ich eher erreichen, dass ihr euch vorher vielleicht ein paar Gedanken macht, was ihr bevorzugt und was für euch am sinnvollsten ist.
— Wats3n —
Für alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen meiner Kurse gibt es am Ende noch ein Geschenk. Und zwar den Wats3n, mein Maskottchen für die LEGO Mindstorms EV3 Kurse. Bisher hat das immer geklappt. Zu 100% versprechen kann ich es leider nicht, da es auch mal Engpässe bei Lieferungen der Verpackungen oder ähnlichem gibt.
Was wird von mir erwartet?
Im Grunde nicht viel. Einfach nur Spaß haben ist die Hauptpflicht. 🙂
Es wäre schön, wenn ihr die Tipps unten beachten würdet, welche EV3 Modelle gut sind und was mitzubringen ist. Des Weiteren macht euch schon vorher ein paar Gedanken, was ihr aus einem Kurs mitnehmen wollt. Was wollt ihr lernen, wo gibt es Probleme und was wolltet ihr schon lange mal mit dem LEGO Mindstorms EV3 machen. Darauf gehe ich gerne in meinen Kursen ein.
Was aber ganz wichtig ist: Wenn es Probleme gibt, fragt nach! Es ist löblich, ein Problem oder eine Schwierigkeit alleine lösen zu wollen. Aber ihr müsst merken, wann das eventuell nicht möglich ist und wann eine Frage deutlich die deutlich bessere Option ist. Dann kann ich euch gezielt helfen und ihr vermeidet es, nach einer Zeit frustriert aufzugeben.
Welches EV3 Modell soll ich bauen?
Auch das ist eine berechtigte Frage. In meinen bisherigen Kursen habe ich schon alle Arten von EV3 Modellen gesehen. Von eigenen Kreationen bis hin zu den Modellen, die LEGO mittels einer Anleitung mitliefert. Da so ein LEGO Mindstorms EV3 Kurs dazu gedacht, so viel wie möglich über den EV3 zu lernen, habe ich ein paar Vorschläge. Die machen es nicht nur mir in so einem Kurs einfacher, sondern vor allem auch euch. Und sie vermeiden viel Frust.
Die folgenden Hinweise und Ratschläge sind natürlich nur für diejenigen interessant, die schon einen LEGO Mindstorms EV3 haben und diesen mit zu einem Kurs bringen. Dazu aber im nächsten Abschnitt mehr.
— Track3r —
Am besten ist es, ein so einfaches Modell wie möglich mitzubringen. Beispielsweise das Modell Track3r, das über die Software LEGO Mindstorms EV3 Home Edition gebaut werden kann. Dieses Modell hat keinen unnötigen Schnickschnack, lässt sich einfach erweitern und ist damit gut als Grundmodell für nahezu alle Aufgaben in meinen Kursen geeignet. Vor allem habt ihr dann noch viele LEGO Technic Teile übrig, mit denen der Roboter dann modifizierbar ist, um schwierigere Aufgabenstellungen zu lösen.
— Nicht geeignet —
Alle anderen Modelle der Home Edition des LEGO Mindstorms EV3 sind nicht wirklich gut für Kurse geeignet. Sie sind zu komplex, zu groß, zu schwer, haben schon zu viele Teile und Sensoren verbaut. Beispielsweise wird das Modell Ev3rstorm sehr häufig zu Kursen mitgebracht. Damit lassen sich aber kaum Aufgaben gut lösen, da wichtige Sensoren wie der Tastsensor und der Farbsensor an unvorteilhaften Stellen montiert sind, das Modell an sich zu wackelig ist und der Infrarotsensor ganz oben befestigt ist. Damit Objekte zu erkennen ist recht schwer.
— Educator & Tankbot —
Wer ein paar Teile mehr zur Verfügung hat oder sich einfach Ideen holen möchte, kann sich auch die beiden Modelle Educator und Tankbot anschauen. Beide Bauanleitungen sind im Beitrag zu den offiziellen Bauanleitungen zur LEGO Mindstorms EV3 Education Edition verlinkt. Auch diese Modelle, insbesondere der Educator, sind sehr minimalistisch und lassen viel Freiraum für spätere Erweiterungen.
Ich möchte euch mit diesen Tipps nicht gängeln oder gar vorschreiben, was ihr machen sollt. Allerdings zeigt meine Erfahrung, dass Teilnehmer und Teilnehmerinnen mit den deutlich komplexeren EV3 Modellen im Gepäck weitaus mehr Schwierigkeiten haben, mitzukommen und im Kurs dann teilweise gezwungen sind, ihre Modelle anzupassen. Meistens macht das eher weniger Spaß und führt schnell zu Frust.
Was muss ich mitbringen?
Jetzt zu einer sehr wichtigen Frage. Um dem Spaß im Kurs nicht im Wege zu stehen, gibt es einige wichtige Tipps von mir, was ihr zu einem Kurs mitbringen könnt und teilweise auch müsst.
— Eigene Hardware —
Wenn ihr einen eigenen LEGO Mindstorms EV3 habt, bringt diesen gerne mit. Dann könnt ihr mit einem eigenen Modell arbeiten und die Ergebnisse auch direkt mit nach Hause nehmen. Wer seinen eigenen EV3 mitbringt, kann auch gerne seinen eigenen Laptop mit der LEGO Mindstorms EV3 Home Edition mitbringen. Dann wisst ihr, auf welchem Rechner ihr arbeiten könnt und habt auch ohne Probleme die Möglichkeit, die selbst geschriebenen Programme mitzunehmen.
Wer eigene Hardware mitbringt und vielleicht auch Sensoren hat, die in der normalen LEGO Mindstorms EV3 Home Edition nicht mit dabei sind, der kann schon vorher die Software-Blöcke für diese zusätzlichen Sensoren installieren. Wie das geht, habe ich im Beitrag zu den offiziellen Software-Blöcken beschrieben.
— Stromversorgung —
Bitte denkt an volle Akkus beziehungsweise Batterien für den EV3 und den Laptop, falls ihr eigene Hardware mitbringt. Nichts ist ärgerlicher, als wenn mitten im Kurs die Stromversorgung schlapp macht. Meistens habe ich zwar Ersatz dabei, aber auch nicht immer und vor allem bei größeren Kursen nicht immer in ausreichender Anzahl.
— Verpflegung —
Bei längeren Kursen, meistens Tageskurse, ist eine ausreichende Verpflegung wichtig. Nicht immer kenne ich mich in der Umgebung des Kursortes aus und weiß, wo es etwas gibt. Gerade bei Tageskursen ist eine Pause von einer Stunde eingeplant, die ich auch immer versuche so gut wie möglich einzuhalten. Denn den ganzen Tag LEGO zu bauen und vor allem zu programmieren kann ganz schön anstrengend sein. Also bitte nicht unterschätzen, wie lange so ein Kurs dauern kann.
Fazit
Wie schon einmal geschrieben sind das alle nur Tipps und Tricks, die ich mal als Empfehlung aufgeschrieben habe. Ich möchte euch damit nicht gängeln oder sonst wie bevormunden. Allerdings habe ich mittlerweile eine große Anzahl von Kursen durchgeführt und die oben notierten Punkte sind mir immer wieder aufgefallen.
Ihr möchtet an einem Kurs teilnehmen und wisst nicht wo? Ich habe eine Liste aller Veranstaltungsorte, wo ihr euch informieren könnt.
Und bei Fragen gilt immer: Einfach eine Nachricht schreiben und ich melde mich gerne mit Infos zurück.
Hallo Fabian,
erst mal recht herzlichen Dank für Deine Mail, die mich auch gleichzeitig ins „Grübeln“ gebracht hat. Mein Enkel Finn, der zu seinem 10. Geburtstag, Ende Februar, einen EV3 bekommen hat und ich (69) wollten eigentlich durch diese Kurs ein wenig Sicherheit im Umgang/Aufbau mit diesem neuen Medium bekommen. Nun sprichst Du schon im Vorfeld vor Ideen/ Sammlungen von Abläufen etc. vor. Meine Frage, sind wir da als „Anfänger“ nicht etwas fehl am Platz? Sicher hat mein Enkel sich mit dem Umgang vertraut gemacht und kann auch schon alleine Lösungen finden. Aber so tief sind wir (ich) wirklich nicht in der Materie. Kommen mit gemischten Gefühlen am Samstag.
Viele Grüße von Finn und „Opa“ Klaus
Hallo ihr beiden,
vielen Dank für den Kommentar.
Mit gemischten Gefühlen braucht ihr nicht am Samstag nicht vorbei kommen. Die Nachricht ist nicht so gemeint, dass ihr alle schon viel mit dem LEGO Mindstorms EV3 gemacht haben müsst.
Der Kurs richtet sich an Anfänger und an etwas Fortgeschrittene. Ihr seid also im richtigen Kurs und nicht Fehl am Platz. 🙂
Ich freue mich auf euch.
Bis Samstag und viele Grüße
Fabian