Ich schreibe gerne. Nicht immer viel, weil die Zeit leider häufig fehlt. Und doch versuche ich das Schreiben jeden Tag aufs Neue in meinen Tagesablauf einzubauen. Bisher gelingt mir das sehr gut. Nur die Textmenge, die ich schreibe, ist von Tag zu Tag unterschiedlich. Aber das ist okay. So lange ich tatsächlich jeden Tag in die Tasten haue, bin ich damit zufrieden.
Da ich im März einige Tage lang im Urlaub war, wollte ich auch in dieser Zeit das Schreiben nicht gänzlich aufgeben beziehungsweise beiseite schieben. Natürlich würde sich die Textmenge reduzieren, aber damit habe ich nicht das Problem. Also musste ich mir überlegen, wie ich auf einer Karibik-Kreuzfahrt mit anschließenden kurzem Aufenthalt in Miami meine Schreibgewohnheit aufrechterhalten kann. Mein Ultrabook wollte ich nicht mitnehmen. Wiegt zwar nicht viel, aber das fand ich dann doch unnötig. Entschieden habe ich mich letztendlich für das iPad meiner Frau. Nur die schlechte Tastatur, da lediglich virtuell, störte mich etwas. Aber auch dafür gibt es Lösungen in Form von Tastaturen speziell fürs iPad. Beispielsweise in einem etwas dickeren Case eingearbeitet.
In diesem Beitrag möchte ich gerne das Anker Bluetooth Folio Keyboard vorstellen, das mich im Urlaub sehr gut begleitet hat und mit dem ich wirklich sehr zufrieden bin.
Verpackung & Lieferumfang
Zur Verpackung, zu sehen in Abbildung 1, gibt es nicht viel zu sagen. Abziehbare Hülle und darin die ordentlich verpackte Tastatur inklusive Zubehör in einem Karton. Alles wie es sein sollte.
- Abb. 1: Verpackung der Anker Bluetooth Tastatur.
- Abb. 2: Zubehör zur Tastatur.
Das Zubehör fällt gering und dennoch absolut passend aus. Was ist bei einer Tastatur fürs iPad auch schon notwendig? Zwei kleine Info-Heftchen und das Ladekabel in Form eines gewöhnlichen USB-Kabels (Abbildung 2). Ein Adapter für die Steckdose fehlt allerdings.
Installation
Nach dem Auspacken ist die Tastatur sofort einsatzbereit. Der Akku ist bei dieser Größe logischerweise fest verbaut und lässt sich nicht einfach tauschen. Aufgeladen ist er schon und so muss das iPad nur im Querformat in die oberen Halterungen des Schutzhülle eingerastet werden. Dazu ist etwas Druck notwendig. Allerdings nicht übermäßig. Lediglich die Halterungen ganz leicht zu Seite drücken. Ist das iPad eingerastet, kann es praktisch sofort losgehen.
Die Installation beschränkt sich auf das Koppeln von Tastatur und iPad über Bluetooth. Einfach das iPad aufstellen und die untere Hälfte nach vorne in Richtung Tastatur bewegen, da sich dort der Magnetstreifen befindet, der das iPad auch gleich im korrekten Winkel hält. Beim Einrasten blinkt die grüne LED auf der rechten Seite kurz auf. Da der Pairing-Modus der Bluetooth-Verbindung im Auslieferungszustand der Tastatur nicht aktiv ist, einfach über die Tastenkombination Fn + Bluetooth-Taste aktivieren und anschließend Bluetooth auf dem iPad aktivieren, falls das nicht eh schon der Fall ist. Jetzt muss die Tastatur nur noch in den Verbindungseinstellungen des iPads ausgewählt und angeklickt werden. Die Tastatur meldet sich mit dem Namen Anker TC941, wie Abbildung 3 auch zeigt. Abschließend nur noch den Code über die Tastatur eingeben, der am iPad angezeigt wird und beide Geräte sind miteinander verbunden.
Die oben beschriebene Installation ist in der Regel in unter einer Minute erledigt. Also nichts wildes und zudem sehr komfortabel. Außerdem muss der Vorgang nur einmal pro iPad durchgeführt werden. Ab jetzt reicht es aus, das iPad mit den Magnetstreifen zu verbinden und die Verbindung wird automatisch herstellt. Vorausgesetzt natürlich, die Bluetooth-Verbindung auf dem iPad ist weiterhin aktiv.
Einsatz
Wurde die Tastatur mit dem iPad gekoppelt, kann es auch direkt losgehen. Sofort können die Sondertasten zur Steuerung des iPads genutzt werden. Auch das Schreiben in einem beliebigen Textprogramm ist natürlich möglich. Ich habe während des Urlaubs hauptsächlich Google Chrome, Microsoft OneNote und Microsoft Word genutzt. Alles ohne jegliche Probleme.
Ich empfand das Schreibverhalten als sehr angenehm und absolut positiv und war überrascht, wie schnell ich auf der, im Vergleich zu einer normalen Desktop-Tastatur, kleineren Tastatur tippen konnte. Sehr schönes Schreibverhalten und nicht besonders laut. Flüsterleise, wie in vielen Rezensionen häufig zu lesen ist, finde ich die Tastatur zwar nicht, laut sind die Anschläge aber auch nicht. Ist der Raum nicht gänzlich still, sind keinerlei Schreibgeräusche zu hören. Die Tasten und der Tastendruck fühlen sich durchweg gut und reaktiv an. Den Anschlag an sich empfinde ich als ausgezeichnet. Auch was die Darstellung des entsprechenden Zeichens auf dem iPad-Bildschirm anbelangt. Eine Verzögerung ist beim Schreiben praktisch nicht wahrzunehmen. Bis auf Sondertasten, die eine spezielle Funktion vom iPad ansteuern. Zu den Funktionen im nächsten Abschnitt aber mehr.
Manchmal wurde ein Zeichen mehrfach ausgeführt. Häufig direkt nach dem Koppeln. Ich schätze, dass die Bluetooth-Verbindung noch nicht ganz stabil war. Vielleicht war auch das iPad mit etwas im Hintergrund beschäftigt. Dieses Problem war wie ein Lag, trat allerdings während des gesamten Urlaubs nur drei Mal auf, weswegen ich auch überhaupt keine Zeit mit einer Fehlersuche oder Recherche verbracht habe.
Beim 10-Finger-Schreiben musste ich mich natürlich erst etwas umgewöhnen. Die Tasten sind kleiner als auf einer regulären Desktop-Tastatur, was der Größe der iPad-Hülle geschuldet ist. Diese Eingewöhnungsphase hat allerdings maximal 30 Minuten in Anspruch genommen. Danach konnte ich sehr flüssig auf der Tastatur schreiben.
Deutlich erhöht war der Stromverbrauch. Bei aktivem Schreiben, mit einigen Lesepausen zwischendurch, habe ich circa 10% des iPad-Akkus in einer Stunde verbraucht. Das finde ich schon deutlich mehr, als das iPad für sich genommen verbrauchen würde. Das iPad war in der Zeit nicht mit dem WLAN verbunden (deaktiviert) und besitzt kein GSM-Modul. Ob dieser Stromverbrauch tatsächlich von der Bluetooth-Verbindung herrührt oder sonst etwas dafür (mit-)verantwortlich war, lässt sich im Nachhinein schwer bis gar nicht beantworten. Gestört hat es mich trotzdem nicht. 10 Stunden sind auch so kein Problem, waren im Urlaub allerdings auch überhaupt kein Thema. In der Regel kann das iPad am Abend geladen werden.
Funktionen
Bei der Tastatur handelt es sich um ein normales QWERTZ-Layout. Zumindest habe ich mich dafür entschieden. Der Hersteller Anker bietet auch andere Layouts an. Neben den Standardtasten für Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen, sind auch weitere Steuerzeichen wie Tab, Shift, Caps Lock, Ctrl, Alt und Cmd vorhanden. Tab funktioniert beispielsweise in Microsoft OneNote ohne Probleme. Andere Tastenkombinationen, wie beispielsweise Shift + Tab, um den Einzug wieder zu verringern, werden anscheinend aber nicht unterstützt oder emuliert.
Daneben sind auch einige Sondertasten vorhanden, mit denen das iPad direkt gesteuert werden kann. Beispielsweise für die Home-Taste, den Lock-Screen, die Helligkeit des Displays, die virtuelle Tastatur und zur Steuerung der Audio-Wiedergabe. Damit lässt sich zum Beispiel zwischen Apps hin und her schalten, da auch das doppelte Drücken der Home-Taste funktioniert. Das gilt auch für Siri oder für das Ausschalten des iPads über die Tastatur.
Andere Sondertasten, wie die Funktionstasten F1 bis F12 fehlen dagegen, was auch nicht verwunderlich ist, da die Tastatur für ein iPad konzipiert wurde. Ich erwähne es an dieser Stelle nur der Vollständigkeit halber. Abbildung 4 zeigt eine Aufnahme der Tastatur von oben.
Zusätzlich bietet die Anker Bluetooth Folio Tastatur noch einen Schlafmodus mit automatischer Sleep- und Wake-Funktion und eine lange Batterielaufzeit. Letztere beträgt laut Hersteller mehr als vier Monate. Erst dann muss der interne Akku über ein mitgeliefertes Ladekabel wieder mit Energie versorgt werden. Der Schlafmodus sorgt dafür, dass sich die Tastatur in einen Ruhemodus versetzt, wenn sie zehn Minuten oder länger nicht genutzt wurde. Danach verbindet sie sich aber wieder automatisch, wenn sie genutzt wird. Ähnlich verhält sich das mit dem iPad, bei dem nach einiger Zeit der Bildschirm deaktiviert wird. Hier reicht ein Tastendruck zum Aufwecken auf. Die Bluetooth-Verbindung wird hier allerdings aufrechterhalten. Dieses Aufwecken beziehungsweise das erneute Verbinden geschieht in 1-2 Sekunden. Diese Verzögerung fällt kaum auf und ist daher nicht der Rede wert.
Fazit & Bewertung
Das Anker Bluetooth Folio Keyboard ist meine erste Bluetooth-Tastatur für das iPad, dessen Kauf sich auch gleich beim ersten Einsatz gelohnt hat. Ich bin sowohl von den technischen Funktionen als auch vom Schreibgefühl her absolut zufrieden mit der Tastatur. Letzteres ist natürlich ein weiches Kriterium, das für mich jetzt bei dieser Tastatur gepasst hat. Ob beispielsweise der Anschlag und damit auch das Schreibgefühl in Ordnung sind, muss allerdings jeder für sich selber austestet.
Dass der Akku des iPads jetzt nicht mehr so lange hält wie ohne Tastatur, ist mir zwar aufgefallen, allerdings auch nicht sonderlich negativ. An die so verringerte, maximale Nutzungsdauer des iPads bin ich im Urlaub auf keinen Fall ran gekommen. Wer längere Sessions plant, muss das eventuell berücksichtigen. Allerdings lohnt sich auch irgendwann wieder ein richtiger Laptop oder ähnliches, wenn wirklich viel gearbeitet werden soll.
Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit der Anker Bluetooth Tastatur und kann sie jedem absolut empfehlen, der eine günstige Tastatur für sein iPad sucht.
Lieber Fabian,
kannst Du mir bitte mal schreiben wie ich von Groß auf Kleinschreibung umschalten kann habe es vergessen und die Bedienungsanleitung ist nicht mehr vorhanden.
Danke.
Hallo Torsten,
vielen Dank für deinen Kommentar.
Ich bin mir leider auch nicht mehr sicher und finde die Bedienungsanleitung gerade nicht. Ich meine, dass dafür eine Funktionstaste zuständig war. FN + A oder so ähnlich? Ist schon etwas länger her, dass ich die Tastatur im Einsatz hatte.
Viele Grüße
Fabian